Sarrazin: Zuwanderung macht Deutsche dümmer

Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin
Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin(c) EPA (Arno Burgi)
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Der für seine verbalen Ausritte berüchtigte Bundesbank-Vorstand will ein Absinken des Intelligenz-Niveaus erkennen. Die Schuld gibt er Einwanderern aus der Türkei, dem Nahen Osten und Afrika.

Thilo Sarrazin (SPD) sorgt wieder für Aufregung: Das Vorstandsmitglied der deutschen Bundesbank meinte bei einem Vortrag in Darmstadt: "Wir werden auf natürlichem Wege durchschnittlich dümmer" - und führte seine Diagnose auf die "Zuwanderung aus der Türkei, dem Nahen und Mittleren Osten und Afrika" zurück". Dies berichtet der "Spiegel" in seiner Online-Ausgabe.

Die Menschen aus diesen Regionen seien weniger gebildet  als Einwanderer aus anderen Ländern. Damit nicht genug: Sarrazin konstatierte auch eine "unterschiedliche Vermehrung von Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlicher Intelligenz". Einwanderer bekämen nämlich mehr Kinder als Deutsche, und Intelligenz werde zu fast 80 Prozent von den Eltern auf den Nachwuchs vererbt, so der ehemalige Berliner Finanzsenator von der SPD.

Ein Vertreter des Veranstalters, der Sarrazin eingeladen hatte, widersprach allerdings den Medien-Berichten über diese Äußerungen: "Ein Zusammenhang von ethnischem Hintergrund und Intellekt wurde so von Herrn Sarrazin nicht hergestellt." Seitens der Bundesbank wollte man die "persönlichen Meinungsäußerungen" nicht kommentieren.

"Ständig neue kleine Kopftuchmädchen"

Sarrazin ist für seine markigen Sprüche berüchtigt. Für einen Eklat sorgte er im September 2009, als er in einem Interview mit der Zeitschrift "Lettre International" gegen muslimische Migranten vom Leder zog: "Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert".

Bundesbank-Chef Axel Weber hat Sarrazin daraufhin einige Zuständigkeiten entzogen, nachdem das umstrittene Vorstandsmitglied trotz nachdrücklicher Aufforderung nicht zurückgetreten war. Die SPD leitete sogar ein Parteiausschlussverfahren ein. Dieses wurde aber vor drei Monaten eingestellt, obwohl ein Gutachten zu dem Schluss gekommen war, Sarrazins Äußerungen seien rassistisch.

(Red./APA)

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