Die deutsche CSU verspottet mit einem Video die Grünen. Doch der Schuss geht nach hinten los: Die CSU erntet Spott, die Grünen sehen das Werk als Werbung. Mit Video
„Ein Männlein steht im Walde, ganz grün und dumm". Die deutsche CSU „warnt" mit einem Zeichentrick-Video vor den Grünen. Zur Melodie des Kinderliedes „Ein Männlein steht im Walde" hüpft darin ein grünes Strichmännchen durch den Wald, fletscht grimmig die Zähne, schießt mit einer Steinschleuder und bekommt den Stein schließlich selbst auf den Kopf.
Der kurze Spot wurde im Internet zum Renner. Und er hat zu einer Welle der Kritik und des Spotts für die CSU geführt. Von „Fremdschämen" spricht etwa die Zeitung „Die Welt", von „Blamage" die „Financial Times Deutschland". Auf der Homepage der CSU entrüsten sich auch viele Parteikollegen. „Bitte stoppt die Kampagne", schreibt der Ortsvorsitzende der CSU Dachau.
Die Grünen meinen: „Unterm Strich läuft das auf Werbung für uns raus". Parteichefin Claudia Roth trällerte das Liedchen sogar bei einer Partei-Klausur.
CSU-Chef Horst Seehofer erklärte am Donnerstag, er habe das Video noch gar nicht gesehen. Eine Entschuldigung lehnte er aber jedenfalls ab.
Anti-Grünen-Spot der CSU
Aber auch die Schwesterpartei CDU setzt auf "Negativ-Campaigning": Sie stellte vor wenigen Tagen die Webseite www.die-dagegen-partei.de ins Netz. Dort zeigt sie auf einer Deutschland-Karte, gegen welche Projekte die Grünen protestieren würden - und bittet um Einsendungen, wenn "auch in ihrem Ort die Grünen immer nur dagegen" sein würden.
(kron/felb)