Das US-Verteidigungsministerium verstärkt die Sicherheitsvorkehrungen für die Soldaten, die Osama Bin Laden erschossen. Der Einsatz in Pakistan soll mit einer Helmkamera gefilmt worden sein.
Die USA fürchten Racheakte an den Einsatzkräften, die Terrorchef Osama Bin Laden getötet haben. Wie US-Verteidigungsminister Robert Gates am Freitag erklärte, ist das Ministerium dabei, "die Sicherheit zu verstärken", um die betroffenen Navy Seals und ihre Familien zu schützen.
Nach dem Angriff auf das Versteck Bin Ladens in der pakistanischen Stadt Abbottabad seien über die Operation mehr Informationen an die Öffentlichkeit gelangt, als ursprünglich abgesprochen, sagte Gates. Er versicherte, dass die Identität der an der Operation beteiligten Einsatzkräfte geschützt bleibe. Gates äußerte sich auch besorgt über die Sicherheit von US-Soldaten, die in der pakistanischen Region stationiert sind.
Wie "Spiegel Online" berichtet, überrollen derzeit Scharen von Neugierigen das Städtchen Virginia Beach. Dort liegt der Stützpunkt der Navy-Seals-Einheit, die Bin Laden tötete. Mit der Aufmerksamkeit wachse die Angst vor Terrorattacken.
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Bericht: Erste Schüsse verfehlten Bin Laden
Die Operation gegen Bin Laden ist einem Bericht des US-Senders "CBS" zufolge mit einer Helmkamera gefilmt worden. Demnach hat sich der Terrorführer dem 25 Mann starken Kommando zum ersten Mal gezeigt, als er im zweiten Stock des Gebäudes auf den Balkon trat. Er habe eine Art Unterhemd und einen Überwurf getragen. Nachdem die Seals den Terrorchef mit ersten Schüssen verfehlt hätten, sei dieser zurück in sein Schlafzimmer geflüchtet. Der erste Soldat, der Bin Laden ins Zimmer gefolgt sei, habe zunächst die Kinder beiseitegeschoben.
Als der zweite Soldat dazugekommen sei, habe sich Bin Ladens Frau vor ihn gestellt oder sei von ihrem Mann dazu gezwungen worden. Der Soldat habe sie beiseite gestoßen und dem al-Qaida-Chef in die Brust geschossen. Ein weiteres Mitglied der Einsatztruppe habe dem Terroristen dann in den Kopf geschossen.
Die Bilder belegen nach CBS-Informationen, dass es während des 40-minütigen Einsatzes auf dem Gelände lediglich einen Schusswechsel mit Bin Ladens Kurier im Gästehaus gab. Der Mann eröffnete das Feuer und wurde erschossen. Keiner der Bewohner des Haupthauses habe einen Schuss abgefeuert oder sei bewaffnet gewesen, obwohl Waffen vorhanden waren.
(Ag.)