Kurz vor den Wahlen kündigten EU-Vertreter Neuverhandlungen mit Griechenland an. Brüssel will alles tun, um Athen in der Euro-Zone zu halten.
Unabhängig vom Ausgang der Wahlen am Sonntag wollen die Euro-Staaten mit Griechenland über die Lockerung des Sparprogramms verhandeln. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf EU-Vertreter. Wenn man das Land in der Euro-Zone halten wolle, werde Nachverhandlungen nötig sein, hieß es. Und das, obwohl die Umsetzung des Sparprogramms völlig "aus der Spur" sei. Wie die Zeitung aus Kreisen der Troika erfuhr, geht dort niemand davon aus, dass die Sparauflagen der Euro-Zone erfüllt worden sind. Nach einer Regierungsbildung reisen die Vertreter von EZB, EU und IWF nach Athen. Dort werde man feststellen, dass es kaum Fortschritte gegeben habe, sagte ein Verantwortlicher.
Mittlerweile verlangen alle griechischen Parteien Neuverhandlungen der strikten Sparauflagen. Als Vorbild dient die Rettung der spanischen Banken am Wochenende. Bei den Wahlen am Sonntag unterstützt die EU die beiden bisherigen Regierungsparteien Nea Dimokratia und Pasok. Diese könnten gestärkt werden, wenn Brüsseler die Bereitschaft zu verhandeln signalisiert.
Bei einem Wahlsieg der linken Syriza-Partei steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Griechen die Euro-Zone verlassen. EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy verkündete am Dienstag: "Wir werden unser Möglichstes tun, um Griechenland in der Euro-Zone zu halten, während es seine Verpflichtungen erfüllt." Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker kündigte bereits an, über den Zeitplan verhandlen zu wollen.
(Red.)