SPÖ-Hilfe für Van der Bellen: Kickl fordert Offenlegung

 FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl
FPÖ-Generalsekretär Herbert KicklAPA/ROBERT JAEGER
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Der FPÖ-Generalsekretär wirft dem früheren Grünen-Chef vor, kein unabhängiger, sondern "der rot-grüne Präsidentschaftskandidat" zu sein.

Kein unabhängiger, sondern "jetzt offiziell der rot-grüne Präsidentschaftskandidat" ist Alexander Van der Bellen in den Augen von FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl, wie er am Freitag in einer Aussendung betonte. Der frühere Grünen-Chef habe "seine eigenen Aussagen von wegen Unabhängigkeit einmal mehr öffentlich ad absurdum geführt", so Kickl weiter. Bestätigt sieht er seine Meinung durch Aussagen von Bundeskanzler und Parteiobmann Christian Kern sowie anderen Sozialdemokraten, wonach die SPÖ das Team des früheren Grünen-Chefs im Wahlkampf "organisatorisch" und "mit Manpower" unterstützen werde. Allerdings, wie eingeräumt wurde, "nicht finanziell".

Für Kickl machte diese Einschränkung die Sache nicht besser: Nun "oute" sich die SPÖ, "die bei ihren illegalen Plakatflächenüberlassungen im Zuge der aufgehobenen Stichwahl zunächst noch zu leugnen versucht habe, öffentlich als Unterstützerin der Grünen und ihres Kandidaten", schrieb der freiheitliche Generalsekretär.

Jedenfalls müsste die rote Unterstützung im Sinn der Transparenz ausgewiesen werden, meinte Kickl weiter. "Sachspenden sind gemäß den gesetzlichen Bestimmungen genauso wie Geldspenden auszuweisen", verlangte er eine "detaillierte Auflistung des finanziellen Gegenwerts der von der SPÖ zur Verfügung gestellten Werbeflächen etc. sowie eine Auflistung des Gegenwerts der Arbeitszeit für Unterstützung durch SPÖ-Funktionäre quer durch ganz Österreich durch das Team Van der Bellen und die SPÖ".

Lockl kontert Kickl: "Unterstützung nicht in Zahlen zu fassen"

Ebenfalls per Aussendung reagierte Van der Bellens Kampagnenleiter Lothar Lockl Freitagmittag auf die Vorwürfe von Kickl. Der Hofburg-Anwärter werde von einer "breiten und parteiübergreifenden Bürgerbewegung" getragen, betonte er dort. Nicht nur Persönlichkeiten aus SPÖ, ÖVP, Grünen, dem Team Irmgard Griss und den Neos, sondern vor allem zehntausende Bürger würden ihn mit Spenden, Aktionen und Initiativen unterstützen - was "nicht in Zahlen zu fassen ist", merkte Lockl mit Blick auf die Forderung Kickls an, den finanziellen Gegenwert der SPÖ-Hilfeleistungen transparent auszuweisen.

Auch erlaubte sich Lockl einen Seitenhieb in Richtung des freiheitlichen Kandidaten Norbert Hofer: "Ich verstehe, dass diese gesellschaftliche und politische Breite für die FPÖ-Wahlkampfleitung ungewohnt ist und angesichts einer reinen FPÖ-Parteikampagne Sorgen bereitet."

FPÖ plant "Österreich-Tour" für Hofer

Ungeachtet des verbalen Gefechtes zwischen Kickl und Lockl wurde am Freitag außerdem bekannt, dass die FPÖ für Hofer eine "Österreich-Tour" plant. Derzeit würden die dafür von den Ortsparteien vorgeschlagenen Veranstaltungen wie etwa Kirchtage "gesichtet". Für Hofer werde es dabei auch "in luftige Höhen" gehen, kündigte FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache an. Der klassische Wahlkampf mit Plakaten werde dann im September starten.

(Red./APA)

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