"Kröte": Neuer FPK-Chef muss schon vor Gericht

Kroete Neuer FPKChef muss
Kroete Neuer FPKChef muss
  • Drucken

"Drei Stunden" nach der Bekanntgabe seiner Kür zum Parteichef wurde Kurt Scheuch über den Strafantrag wegen Beleidigung informiert.

Kurt Scheuch hat am Mittwoch die Ämter seines Bruders als FPK-Parteichef und Landeshauptmann-Stellvertreter übernommen. Ausgerechnet an diesem Tag wurde bekannt, dass dem Politiker ein Gerichtsverfahren ins Haus steht. Die Staatsanwaltschaft Graz hat laut Medienberichten am Dienstag gegen Kurt Scheuch einen Strafantrag wegen Beleidigung eingebracht. Dabei geht es darum, dass Scheuch den Klagenfurter Richter Christian Liebhauser-Karl als "Kröte" bezeichnet hat.

Laut Medienberichten hat der Grazer Behördenleiter Thomas Mühlbacher das Einbringen des Strafantrages bestätigt. Dem Politiker drohen bei einer Verurteilung bis zu drei Monate Haft oder eine Geldstrafe von maximal 180 Tagessätzen. Scheuch soll den Klagenfurter Richter Christian Liebhauser-Karl - der seinen Bruder  erstinstanzlich zu 18 Monaten teilbedingter Haft verurteilt hatte - nach dem Urteilsspruch bei einer Parteiveranstaltung als "Kröte" bezeichnet haben. Das FPK-Solidaritätstreffen nach der Verurteilung von Uwe Scheuch wegen des Verbrechens der Geschenkannahme durch Amtsträger hatte in Pörtschach am Wörthersee stattgefunden.

Im Jänner hob der zuständige Ausschuss des Kärntner Landtages die Immunität Scheuchs auf, im März wurde er von der Staatsanwaltschaft Graz, an die das Verfahren abgetreten worden war, einvernommen, verweigerte aber die Aussage. Da es sich um eine berichtspflichtige Causa handelt, wanderte der Fall von Graz nach Wien ins Justizministerium und von dort - offenbar mit Genehmigung - wieder zurück nach Graz.

"Es ist schon erstaunlich"

Zuständig ist jetzt das Bezirksgericht Klagenfurt. Da es sich aber um ein Verfahren handelt, in das ein Klagenfurter Richter involviert ist, dürften sich die Bezirksrichter samt und sonders für befangen erklären. Per Delegierungsantrag würde das Verfahren dann einem anderen Gerichtssprengel zugewiesen. Kurt Scheuch meinte auf  dazu: "Es ist schon erstaunlich, dass drei Stunden, nachdem bekanntgegeben wurde, dass ich die Ämter meines Bruders übernehme, mein Anwalt telefonisch über die Einbringung des Strafantrages unterrichtet wird." Dieses Bild spreche für sich, meinte der designierte FPK-Obmann.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Geschenke für Kurt Scheuch (l.) nach seiner Wahl zum FPK-Chef.
Politik

FPK-Parteitag: "Wir haben leider keine gekauften Medien"

Die FPK hielt unter dem Motto "Jetzt erst recht" ihren Parteitag ab. Kurt Scheuch wurde zum neuen Parteichef gewählt. Unterdessen wurden weitere Vorwürfe gegen Landeshauptmann Dörfler erhoben.
WaldnerIch habe keine Angst
Innenpolitik

Waldner: "Ich habe keine Angst vor dem Bierzelt"

Kärntens neuer Landesrat über seine Rolle in der ÖVP, Europa, Adoptivkinder für Homosexuelle, seine Entschlussfreude und seine Skepsis gegenüber Lederhosen.
Kärntner von Haiders Mitschuld an Skandalen überzeugt
Politik

Umfrage: Kärntner von Haiders Mitschuld überzeugt

54 Prozent der Kärntner attestieren dem verstorbenen Landeshauptmann eine "große" Mitschuld an den jüngsten Politskandalen.
Innenpolitik

Gerhard Dörfler: "Lasse mich nicht unter Druck setzen"

Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler spricht im Interview mit der "Presse" über seinen Job, Vorverurteilungen gegen die FPK, FPÖ-Chef Strache und seine Wahlhilfe für die Stronach-Partei bis 3.März.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.