So klar wie nie: Feindbild ÖVP, Liebling Faymann

Seit dem EU-Schwenk der SPÖ hat die „Krone“ die Gangart verschärft.

Wien (red.). Am 26. Juni wurde publik, dass SPÖ-Chef Werner Faymann und Kanzler Alfred Gusenbauer einen Brief an Hans Dichand („Sehr geehrter Herr Herausgeber“) geschrieben haben, in dem sie darlegten, dass nun auch die SPÖ für Volksabstimmungen bei künftigen EU-Verträgen eintritt. Die „Krone“ hatte eine solche Volksabstimmung über den aktuellen Lissabon-Vertrag gefordert.

Seither macht die sonst eher großkoalitionär ausgerichtete „Krone“ massiv Stimmung für die SPÖ, gegen die ÖVP. Wilhelm Molterer, vor allem Außenministerin Ursula Plassnik muss als Feindbild herhalten. Die ÖVP versuchte dagegen zu halten, Plassnik, Martin Bartenstein oder Wolfgang Schüssel griffen die „Krone“ direkt an. Ein im Stil der „Krone“-Leserbriefe gehaltenes ÖVP-Inserat mit „Krone“-kritischen Stellungnahmen hat die Zeitung nicht gedruckt.

Werner Faymann wird in der „Krone“ hingegen sehr wohlwollend behandelt: auf den Politikseiten, in Kommentaren, Gedichten und in zahlreichen Leserbriefen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.09.2008)

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