Steiermark: Ex-AK-Chef Alois Rechberger verstorben

Alois Rechberger
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Der steirische Arbeiterkammerpräsident von 1987 bis 1990 war ein Volkstribun und Multifunktionär. Üppige Multifunktionärsgage und Spesenskandal brachten ihn zu Fall.

GRAZ (red.). Der steirische Arbeiterkammerpräsident von 1987 bis 1990 war ein Volkstribun und Multifunktionär, als Paradebonze wurde er von Jörg Haider vorgeführt, auch seine SPÖ brach mit ihm. Am Mittwoch starb Alois Rechberger im Alter von 74 Jahren nach mehreren Schlaganfällen.

1990, auf dem Höhepunkt von Rechbergers Karriere, der es vom Böhler-Betriebsrat zum Präsidenten der steirischen Arbeiterkammer gebracht hatte, musste er zurücktreten. Wegen seiner üppigen Gage und eines Spesenskandals. Rechberger, der ein Gehalt von rund 300.000 Schilling pro Monat bezogen hatte, hatte tief in den AK-Spesentopf gegriffen – sogar Zigarren wurden daraus finanziert. Laut Gerichtsurteil verwendete Rechberger 360.000 Schilling an Kammergeldern missbräuchlich. Er wurde zu einer hohen Geldstrafe und einer bedingten Haftstrafe verurteilt.

Auch den Kampf um seine eigene Arbeiterkammerpension von 80.000 Schilling brutto im Monat verlor Rechberger schlussendlich. Weil er die von der AK eingeforderten Prozesskosten nicht zahlen konnte, musste er Privatkonkurs anmelden. Bei der Kapfenberger Gemeinderatswahl 1995 schaffte er noch einmal ein politisches Comeback. Mit seiner Namensliste brachte er es aus dem Stand auf fünf Mandate und wurde Vizebürgermeister.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.07.2009)

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