Jeder Schüler soll nach der Volksschule ein kostenloses Tablet bekommen. Mit 15 Jahren soll es dann für jeden einen gratis Laptop geben.
Mit einer seiner Schulideen sieht sich Christian Kern in der Tradition von Bruno Kreisky: Während unter jenem das kostenlose Schulbuch eingeführt wurde, soll unter Kern das kostenlose Tablet kommen. Jeder Schüler soll nach der Volksschule ein solches bekommen. In der neunten Schulstufe, also mit 15 Jahren, soll es dann für jeden einen gratis Laptop geben.
Weg von den klassischen SPÖ-Positionen geht es dagegen bei den Unis. Die SPÖ dürfte sich in Richtung mehr Zugangsbeschränkungen bewegen. Es brauche mehr Geld für die Universitäten und bessere Beratungsangebote, aber auch eine „stärkere Steuerung der Studierendenflüsse“. Konkrete Fächer werden nicht genannt. Es gehe „immer noch um Studienklassiker, die stärker frequentierten Studiengänge, in denen das Betreuungsverhältnis demnach besonders schlecht ist“.
Besonders interessant: Für die Anzahl der Anfängerplätze nennt Kern ein Modell, das Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) schon für gut befunden hat: Eine Maximalzahl könnte sich an aktuellen Absolventenzahlen „zuzüglich einer Dropoutrate“ orientieren. Bisher hatte die SPÖ stets darauf beharrt, dass die Zahl der Anfänger nicht geringer sein dürfe, als sie es zuletzt war. Für den Technikbereich soll das alles explizit nicht gelten: An Unis und Fachhochschulen sollen dafür 5000 neue Plätze geschaffen werden.
Zurück zur Schule: Da sollen Ressourcen dorthin, wo sie dringend gebraucht werden. Brennpunktschulen sollen Extrageld bekommen, Lehrer sollen dafür belohnt werden, wenn sie einige Jahre an eine solche Schule gehen. Kern will außerdem den Lehrerberuf stärker für Quereinsteiger öffnen, etwa in dem das Masterstudium breiter zugänglich wird.
Geld will Kern auch für die Kindergärten in die Hand nehmen. Bis 2020 soll eine „Krippenmilliarde“ ausgeschüttet werden. Die geht Hand in Hand mit einem zweiten kostenlosen Pflichtkindergartenjahr. Es soll einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz geben, zunächst für Drei- bis Sechsjährige. Ab 2020 für alle Kinder ab dem ersten Lebensjahr.
All diese verschiedenen Bereiche – Schule, Universitäten und Kindergarten – würde Kern übrigens in einem Superministerium für Bildung zusammenfassen.
(Print-Ausgabe, 12.01.2017)