...Josef Lucyshyn?

Josef Lucyshyn wurde von der Unterrichtsministerin als BIFIE-Chef abgesetzt. Derzeit kämpft er gerichtlich gegen die Abberufung.

Josef Lucyshyn, der ehemalige Chef des Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE), sieht sich als politisches Opfer. Er wurde im März 2012 von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) abgesetzt. Offizieller Grund dafür: Ihm wurde ein „zu lockerer Umgang mit Steuergeldern“ vorgeworfen. Plakativ sprach das Unterrichtsministerium damals etwa von der Anschaffung eines Schreibtischs im Wert von 12.000 Euro.

Lucyshyn selbst äußerte sich lange nicht zu den Vorwürfen. Warum erklärte er erstmals Anfang November im „Presse“-Interview. Als Beamter habe er „einen Maulkorb des Unterrichtsministeriums erhalten“. Das Ministerium habe „viel getan, um mir etwas anzuhängen“, so der Vorwurf Lucyshyns. Nicht nur verbal wehrt sich der ehemalige BIFIE-Direktor. Nun geht er auch juristisch gegen seine Absetzung vor. Konkret hat er Berufung gegen das Dienstrechtsverfahren eingelegt und außerdem eine Klage beim Arbeitsgericht eingebracht. Beide Verfahren laufen. Derzeit werden nach Angaben Lucyshyns diverse Anfragen ausgetauscht. Einen Verhandlungstermin hat es bereits gegeben – ohne Ergebnis. Der nächste Termin ist für Februar anberaumt.

Egal, wie das Verfahren ausgeht, auf seinen Posten wird Josef Lucyshyn ohnehin nicht mehr zurückkehren. Seit Juli dieses Jahres ist er offiziell in Pension. Langweilig wird ihm dabei nicht. Lucyshyn lehrt am Institut für Bildungswissenschaft an der Uni Wien. Seine Lehrveranstaltung trägt den Titel „Qualitätsentwicklung in der Schulpraxis“. Außerdem ist Lucyshyn im Hochschulrat der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems. Seine Stelle als BIFIE-Direktor wurde übrigens bereits offiziell ausgeschrieben. j.n.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.01.2013)

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