Hans-Peter Haselsteiner - Ein Baulöwe kehrt in Politik zurück

(c) AP (Hans Punz)
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Mit dem Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner hat das Liberale Forum einen starken Politiker in der Partei. Haselsteiner gilt als einer der reichsten Männer des Landes.

Mit Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner hat das Liberale Forum ein österreichisches Wirtschaftsschwergewicht wieder zurück ins Boot geholt. Haselsteiner, der aus einem regionalen Kärntner Bauunternehmen einen Konzern von europäischem Format gezimmert hat, gilt selbst als einer der reichsten Männer des Landes. Umso mehr ließ der liberale Industrielle aufhorchen, als er in den letzten Monaten wiederholt für die Vermögenszuwachssteuer und die Anhebung des Spitzensteuersatzes auf hohe Einkommen eingetreten ist.Seinen ersten Ausflug in die Profipolitik unternahm der Bautycoon zwischen 1994 und 2000. Damals stellte er alle seine operativen Funktionen im Strabag-Konzern zur Verfügung und zog für das Liberale Forum (LIF) in den Nationalrat ein. Neben dem Amt des stellvertretenden Klubobmanns der LIF-Gründerin und damaligen Parteichefin Heide Schmidt war der Mandatar zudem Finanzsprecher der Partei und fungierte im Winter 1999/2000 als "Sanierungsexperte" des damals auch finanziell angeschlagenen LIF. Im Zuge der Ablöse von Schmidt als Bundessprecherin durch Christian Köck im Februar 2000 zog er ins Parteipräsidium ein. Bei den vorgezogenen Nationalratswahlen im Herbst 2002 wollte der Bauunternehmer allerdings nicht mehr für die Liberalen antreten.

An die Politik streifte Haselsteiner erneut Anfang dieses Jahres an, als er Berater der SPÖ Kärnten für die Bereiche "Arbeit, Einkommen, Wirtschaft und Tourismus" wurde. Vor der Wahl 2006 begrüßte der gebürtige Tiroler und Wahlkärntner das Bündnis der Liberalen mit der SPÖ, danach gab er sogar eine Wahlempfehlung für die Sozialdemokraten ab.

Haselsteiner wurde am 1. Februar 1944 in Wörgl (Tirol) als Sohn einer Lehrerin geboren. Nach einer einjährigen "Ehrenrunde" aufgrund eines Latein-Fünfers maturierte Haselsteiner schließlich 1963 und schloß 1970 ein Studium der Handelswissenschaften erfolgreich ab. Als Steuerberater kam er 1972 an die Kärntner Baufirma Isola & Lerchbaumer, wo er die Tochter des Hauses, Ulrike, heiratete und nach dem Tod seines Schwiegervaters die Firmenleitung übernahm.

Seit Mitte des Jahres 1998 ist Haselsteiner Vorstandsvorsitzender der aus der damaligen Firma entstandenen börsennotierten Strabag, die nach einem zwischenzeitigen Rückzug von der Börse und mehreren Firmenumstrukturierungen 2006 zur Strabag SE (Societas Europaea) wurde. Zuletzt konnte Haselsteiner mit seinem Unternehmen zahlreiche lukrative Aufträge aus Osteuropa, insbesondere Russland an Land ziehen. Einer der größten Coups war darunter wohl der Einstieg des russischen Milliardärs Oleg Deripaska (40), der sich überraschend mit 30 Prozent and der Strabag beteiligt hat. Eine Vielzahl von Projekten plant Haselsteiner auch in der russischen Olympiastadt Sotschi.

Haselsteiner gilt als einer der reichsten Männer des Landes. Der Anteil seiner Familie an der börsenotierten Strabag war zu Jahresbeginn etwa 1,2 Mrd. Euro wert. Der Strabag-Chef ist nach wie vor mit seiner Frau Ulrike verheiratet. Aus der Ehe entstammen drei Söhne.

(APA )

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