Serfaus: Per U-Bahn aus der weißen Sackgasse

Die Dorfbahn, die unter Serfaus dahingleitet, sorgt für den reibungslosen Ablauf an der Oberfläche des Tourismusorts.
Die Dorfbahn, die unter Serfaus dahingleitet, sorgt für den reibungslosen Ablauf an der Oberfläche des Tourismusorts.(c) Dmitry A. Mottl
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Die Angst vor Neuem legte der Skiort Serfaus rasch ab, um den überlebensnotwendigen Tourismus vor dem Aus zu bewahren. Seither nimmt jeder im 1000-Seelen-Dorf die U-Bahn.

Serfaus. Über dem Bahnsteig aus Stahl und Beton schwebt ein Berg aus Swarovski-Kristallen. Die Fahrt ist kostenlos. Es geht vorbei an Stationen mit erdigen Namen wie „Kirche“ und „Zentrum“. Bis vor einigen Jahren konnte man auch bei der „Raika“ zusteigen. So stellt sich der durchschnittliche Wiener keine U-Bahn vor. Die durchschnittliche U-Bahn liegt aber auch nicht auf 1400 Metern Seehöhe und muss pünktlich zum Start der Skisaison fertig renoviert sein.

Alles begann vor bald 40 Jahren mit einem Scherz. So erzählen es zumindest einige der Bewohner der 1000-Seelen-Gemeinde Serfaus auf dem Hochplateau über dem Inntal noch heute. „Ihr müsst halt unter die Erde, wenn ihr oben nicht drüberkommt“, soll in der verzweifelten Stimmung Anfang der 1980er-Jahre einer im Gemeinderat vorgeschlagen haben, als nach einem Ausweg aus dem Verkehrschaos im Tiroler Dorf gesucht wurde. Im Dezember 1985 nahm die U-Bahn ihren Betrieb auf.

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