Warschau und Kiew streiten um eine blutige Vergangenheit

Andrzej Duda.
Andrzej Duda.(c) imago/Eastnews (Stanislaw Kowalczuk)
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Polen/Ukraine. Ein Treffen der Präsidenten stand auf dem Spiel. Hintergrund ist eine Auseinandersetzung über Verbrechen während der NS-Zeit.

Moskau/Kiew/Warschau. Am Mittwoch trifft der polnische Präsident, Andrzej Duda, seinen ukrainischen Kollegen, Petro Poroschenko, in Charkiw. Auf dem Programm steht ein Treffen mit Vertretern der OSZE-Mission und der UNO. Außerdem findet eine Gedenkfeier für die von der UdSSR ermordeten polnischen Soldaten statt, die in Charkiw begraben sind. Ob der Besuch noch dieses Jahr stattfinden werde, war lange unsicher gewesen. Der polnische Außenminister, Witold Waszczykowski, hatte Duda eigentlich von der Visite abgeraten.

Denn zwischen Polen und der Ukraine gibt es Streit. Dabei waren die Nachbarländer seit dem Ende der Sowjetunion betont freundschaftlich verbunden. Warschau galt als stärkster Fürsprecher in EU-Kreisen für eine engere Anbindung der Ukraine an die Union. PiS-Parteichef Jarosław Kaczyński unterstützte vor vier Jahren auf dem Maidan die proeuropäischen Demonstranten. Für viele Ukrainer wiederum ist Polen der Beleg dafür, dass ein osteuropäisches Land sich erfolgreich entwickeln kann. Für Arbeitsmigranten wie für ukrainische Städtetouristen ist das Land gleichermaßen attraktiv.

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