Der Abgang des letzten Bierbarons

(c) Clemens Fabry
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Mit Markus Liebl übergibt der Letzte der Linzer Bierbrauerdynastie die Führung der Brau Union an einen internationalen Heineken-Manager. Er lässt einen übersättigten Markt und Kunden mit Hang zu Radlern und Alkoholfreiem zurück.

Vor zehn Jahren wettete Markus Liebl. Der Wetteinsatz: eine Champagnerflasche statt einer Bierdose. Der Wettinhalt: das Überleben seiner Brau Union Österreich AG. Ihre 14 Marken und acht Braustätten seien beim sinkenden Bierkonsum nicht auf Dauer beizubehalten, versicherte ihm sein Gegenüber. Der Champagner ging vor Kurzem an Liebl. Die Anekdote erzählt der Generaldirektor der Brau Union gerne, bevor er Ende Dezember nach 33 Jahren im Betrieb den Hut zieht. Mit ihm endet die Ära des Linzer Bieradels, die sein Urgroßvater 1921 eröffnete.

Dass die Zukunft nicht ungetrübt glänzt, weiß der scheidende General. „Wir bewegen uns in einem gesättigten Markt“, sagt er. Die Zahlen sprechen für sich. 2008 tranken die Österreicher 109,3 Liter Bier pro Kopf und Jahr, heute sind es 103 Liter - das alkoholfreie rettet die Statistik allerdings auf 106 Liter. 2008 buhlten 173 Brauhäuser um die Durstigen, heute sind es mit den vielen Craft-Beer-Erzeugern 246.

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