Extreme Kurse, extreme Gefahren: Die Preisbewegungen sind nur eine Sache. In der Kryptowelt lauern jede Menge Betrüger, Abzocker und technische Fallen.
Ein Totalverlust ist möglich. Diese Phrase müssen Banken und andere Anbieter bei manchen Produkten als Warnung draufschreiben. Seit der Finanzkrise wurden die Regeln noch verschärft. Aber bei Bitcoin und Co. gibt es keine Regeln. Zwar gelten - etwa bei Diebstahl - die normalen Gesetze. Aber niemand wird der heimischen Polizei einen Vorwurf machen, wenn sie noch keine Expertise bei der Jagd nach gestohlenen Coins vorweisen kann.
Wenn es heißt: „Betreten auf eigene Gefahr“, dann ist das wörtlich zu nehmen. Bei Bitcoin und seinen Nachahmern ist der Totalverlust gleich mehrfach möglich: Es gibt jede Menge Diebe und Betrüger, die an das Geld der Nutzer wollen. Manche machen sogar nicht halt davor, in der realen Welt Gewalt anzuwenden. Es gibt einen Haufen von Fehlern, die man machen - und Fallen, in die man tappen kann. Die Benutzerfreundlichkeit der Systeme ist noch immer extrem schlecht, die Börsen sind oft auf Amateur-Niveau und Rechtssicherheit gibt es keine.
Die meisten Menschen sind es nicht gewohnt, ihre Finanzen in die eigene Hand zu nehmen. Sie können sich im "normalen" Finanzsystem auf mehrere Sicherheitsebenen verlassen. Wenn Konten oder Kreditkartendaten gehackt werden, können Banken einschreiten und Überweisungen rückgängig machen. Es gibt sogar eine Einlagensicherung in Europa, die vor Bankenpleiten schützen soll. Und wenn man auf Betrüger reinfällt, kann man zumindest klagen. Aber in der Welt der Kryptowährungen ist alles anders. Sind die Coins weg, sind sie weg. Unwiderruflich. „Die Presse“ gibt einen Überblick über die größten Gefahren: Vom Börse-Hack bis zum ICO-Scam; vom menschlichen Versagen bis zum "Pump and Dump".
Der Börse-Hack
Wer Bitcoin und andere Kryptowährungen kauft, tut dies in der Regel auf einer der beliebten Börsen, etwa Coinbase, Bitfinex oder Kraken. Das Internet ist voll von Beschwerden von Nutzern, die ihre Zugangsdaten nicht ausreichend geschützt hatten und Opfer von Hackern wurden, die Gelder aus den Accounts der User gezogen haben. Die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen sollten zwar überall im Internet eingehalten werden. Da es hier aber um Geld geht, ist es tatsächlich von elementarer Bedeutung. So darf man keinesfalls ein Passwort zweimal verwenden. Niemals. Wer immer wieder dasselbe Passwort verwendet, läuft Gefahr, kompromittiert zu werden. Oft werden schlecht gesicherte Passwort-Datenbanken gehackt, etwa von Foren.