Kommentar

Ein Prozess, der verbrannte Erde zurücklässt

Aus einer Verhandlung wurde ein Schlachtfeld.

Der Ehemann der Richterin, der Karl-Heinz Grasser via Twitter „in Lebensgefahr“ sieht, indem er an eine brutale „Tatort“-Folge zum Thema Selbstjustiz erinnert. Die konfrontative Verteidigung, die gegen so gut wie alles und jeden Anträge stellt. Und die Richterin wegen Befangenheit ablehnt. Die Ankläger, die gleich zu Beginn „ihrem“ Hauptangeklagten Grasser generell jeden moralischen und politischen Standard absprechen. Und auch Dinge in die Anklage schreiben, die sich mit der Aktenlage kaum vereinbaren lassen. Willkommen beim Buwog-Prozess.

Aggressivität verdrängt die österreichische Neigung zum Kompromiss. Der Vorteil: Kein Platz für faule Absprachen. Es gilt: „Was es wiegt, das hat's.“ Eine Seite wird am Urteilstag schwer geschlagen auf dem Boden liegen. Die Ära der verbrannten Erde – die wurde aber von allen Seiten eingeläutet. Und sie wird über den Buwog-Prozess hinaus wirken.

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