Narwale: Angst macht Einhörner wirr

Es sind keine Waffen, es sind Sinnesorgane. Deshalb helfen sie auch nicht gegen Bedrohungen durch Orcas und Menschen.
Es sind keine Waffen, es sind Sinnesorgane. Deshalb helfen sie auch nicht gegen Bedrohungen durch Orcas und Menschen.(c) Flip Nicklin/picturedesk.com
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Narwale gehören zu den seltsamsten Meeresbewohnern, nicht nur der Hörner wegen. Sie kommen bei unvertrauter Gefahr in selbstmörderische Panik.

Der Stoßzahn ist hart wie Stahl. Einige dieser Zähne hat man in Körpern von Walen gefunden, die das Einhorn mit Erfolg attackiert, andere hat man mit Mühe aus Schiffsrümpfen gezogen. Deshalb vermute ich, dass es sich um ein See-Einhorn von kolossalen Dimensionen handeln muss.“ So erklärte sich Jules Verne in „20.000 Meilen unter dem Meer“ rätselhafte Kollisionen großer Schiffe im Nordmeer, auch das Verschwinden mancher. Damit setzte er einen neuen Mythos über einen der seltsamsten Meeresbewohner in die Welt, den Narwal.

Der wird fünf Meter lang und eine Tonne schwer, seine Haut ist zunächst dunkel und übersät sich dann mit weißen Flecken, das hat ihm seinen volkstümlichen Namen eingetragen – „Nar“ bedeutet im Altnorwegischen „Leiche“ –, in der Wissenschaft wurde er von Linnaeus, dem Systematisierer der Natur, nach einer noch auffälligeren Besonderheit getauft: „Monodon monoceros“, ein Zahn, ein Horn: Der linke obere Schneidezahn ist schraubenförmig gewunden – aus Sicht des Wals im Uhrzeigersinn –, er bohrt sich durch die Oberlippe und ragt am Ende bis zu drei Meter aus dem Schädel.

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