„Musikland Österreich“: Mit Ironie gegen das Idyll

Otto M. Zykan.
Otto M. Zykan.(c) APA (PRIVAT)
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Österreich als in Nostalgie schwelgendes Reich der Musik? Salzburger Forscher setzen sich mit der Frage auseinander, ob es im Chor der um Sympathie heischenden Töne der Nachkriegszeit auch Gegenstimmen gab.

Mozart, Schubert, die Strauss-Familie: In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Österreich ein positiv besetztes Image brauchen und nützte dazu beliebte und bekannte Töne. Die Tourismuswerbung positionierte sich erfolgreich mit dem Slogan vom „Musikland Österreich“. „Dabei wurde vor allem Musik propagiert, die Anlass zum nostalgischen Schwelgen gibt“, erklärt Wolfgang Gratzer, Leiter des Instituts für Musikalische Rezeptions- und Interpretationsgeschichte der Universität Mozarteum.

Ihn beschäftigt die Frage, ob es in der Nachkriegszeit auch Gegenpositionen gab, die dieser Vereinnahmung der Musik ein Stück weit entgegenwirkten. „Sind Komponisten diesem Thema beispielsweise mit Ironie begegnet?“, lautet seine Forschungsfrage, die er gemeinsam mit Kollegen im eben erschienenen Buch „Polemische Arien“ zu beantworten versucht. Gratzer hat das Buch gemeinsam mit Thomas Nußbaumer, Leiter des Fachbereichs Musikalische Ethnologie am Department Musikwissenschaft des Mozarteums, herausgegeben (Rombach-Verlag).

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