Fast 150.000 Orang-Utans auf Borneo verschwunden

Die Zerstörung ihrer Habitate und die Jagd haben zu einem dramatischen Rückgang der Population gesorgt. Aber Orang-Utans sind flexibel und nutzen auch, was aus ihren früheren Habitaten geworden ist.
Die Zerstörung ihrer Habitate und die Jagd haben zu einem dramatischen Rückgang der Population gesorgt. Aber Orang-Utans sind flexibel und nutzen auch, was aus ihren früheren Habitaten geworden ist. (c) imago stock&people (imago stock&people)
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Artenschutz. Der Aderlass in 16 Jahren war enorm, trotzdem gibt es noch mehr „Waldmenschen“ als früher gedacht.

Im Namen lassen wir sie zu uns gehören, die „Waldmenschen“ – das bedeutet Orang-Utan im Malayischen –, in der Realität machen wir ihnen das Leben eng. Einst waren sie auch auf dem ostasiatischen Festland bis nach China verbreitet, heute gibt es nur noch zwei Populationen auf Inseln, eine auf Borneo, eine auf Sumatra. Und denen rücken seit Jahrzehnten Holzfäller zu Leibe. Die Primärwälder weichen Holzfabriken – Eukalyptus, Akazien – und Palmölplantagen. An die denkt man auch sofort, wenn es um die Orang-Utans geht und man von der jüngsten Erhebung ihrer Kopfzahl durch eine Gruppe um Maria Voigt (Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie, Leipzig) erfährt, dass auf Borneo in den 16 Jahren von 1999 bis 2015 etwa 148.500 Orang Utans verschwunden sind (Current Biology 15. 2.).

Bei der Zahl zuckt man erst zusammen, dann stutzt man, denn in ihr steckt neben der schlechten auch eine gute Nachricht: Noch vor zehn Jahren wurde die Gesamtzahl aller Orang-Utans – inklusive derer auf Sumatra – auf 60.000 beziffert. Offenbar war das viel zu niedrig, Voigt schätzt die Verblieben in Borneo auf 70.000 bis 100.000. Und bei den Abhandengekommenen stutzt man ein zweites Mal: Zwar gab es in den Gebieten, die in den 16 Jahren in Plantagen umgewandelt wurden, die höchsten Verlustraten, bis zu 75 Prozent. Aber vom gesamten Aderlass sind das nur etwas über neun Prozent, etwa 14.000 Individuen.

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