Die Jäger des verlorenen Eises in den Ostalpen

Ewiges Eis? Mitnichten. Forscher fanden nun heraus, dass die ostalpinen Gletscher vor 4000 bis 5000 Jahren entstanden sein dürften. Heute leiden sie unter der Erwärmung.
Ewiges Eis? Mitnichten. Forscher fanden nun heraus, dass die ostalpinen Gletscher vor 4000 bis 5000 Jahren entstanden sein dürften. Heute leiden sie unter der Erwärmung.(c) Fischer
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Wie weit reichen die Klimaarchive in den Gletschern der Alpen zurück? Für die Datierung holen Forscher Bohrkerne aus den untersten Eisschichten. Im Frühling startet eine Expedition auf die Tiroler Weißseespitze.

Der Gletschermann Ötzi verrät selbst Jahrtausende nach seinem Verschwinden noch ein Stück weit, wie das Klima zu seinen Lebzeiten war. Sein Leichnam hätte nämlich ganz anders ausgesehen, wenn er einst in eine Gletscherspalte gefallen wäre. Vielmehr dürfte er das Tisenjoch noch trocken überquert haben und erst dann eingeschneit worden sein, meinen Forscher. Auf diese Weise lässt die mehr als 5000 Jahre alte Eismumie darauf schließen, dass die Landschaft damals zunächst noch aper war.

Gletscherforscher können freilich nicht warten, bis die Berge weitere Geheimnisse zufällig freigeben. „Wir untersuchen die untersten Schichten des Eises, um mehr über das Klima in der Vergangenheit zu erfahren“, sagt die Glaziologin Andrea Fischer vom Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung (IGF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Denn jeder Bohrkern befördert ein Stück Erdgeschichte zutage, das sich aus dem eingeschlossenen Kohlenstoff ableiten lässt. Selbst winzige Spuren reichen heute für eine Analyse im Labor.

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