Erstmals seit 2007 wächst die Wirtschaft in jedem Land Osteuropas. Das WIIW sagt drei starke Jahre voraus. Aber dann greifen Bremsen: die Alterung und die "Werkbankfalle". Sorgen bereitet auch die Politik in Polen und Ungarn.
Wien. Im Osten scheint wieder überall die Sonne: Erstmals seit einem Jahrzehnt wuchs 2017 die Wirtschaft in jedem Land der Region, von Russland bis Albanien. Die Dynamik war – mit 4,4 Prozent in den elf EU-Staaten – viel stärker als erwartet. Deshalb hat nun das WIIW (Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche) seine Prognose für heuer kräftig nach oben revidiert. Auch für die beiden kommenden Jahre sagt das Forschungsinstitut mit der größten Osteuropa-Expertise ein zwar nicht ganz so spektakuläres, aber doch kräftiges Wachstum voraus.
Vom Boom abgehängt sieht sich nur Russland. In Putins Reich ist das Klima für Investoren rau, die Sanktionen wirken. Vor allem aber bleiben Reformen aus. Die Volkswirtschaft ist nach wie vor auf Rohstoffe fokussiert und von deren Märkten abhängig. Die Öl- und Gaspreise haben sich erholt, setzen aber zu keinen Höhenflügen an – womit auch die ökonomische Aktivität am Boden bleibt.