Das Google-Urteil und seine Folgen am Beispiel China: Von einem Monopol zum nächsten

(c) Barbara Steinbrenner
  • Drucken

Die EU-Kommission hat entschieden, dass Google seine Marktmacht missbrauche. Das Urteil soll wieder mehr Bewegung in den Markt bringen. Warum dieses Vorhaben wohl zum Scheitern verurteilt ist.

Über das Google-Urteil wird noch viel vor Gerichten diskutiert werden. Der Suchmaschinen-Riese hat bereits angekündigt, gegen die Strafe von 4,3 Milliarden Euro sowie die Vorgaben der EU-Kommission vorzugehen. Diese könnten nicht nur für Google, sondern auch für die 87,7 Prozent der weltweiten Android-Nutzer einen Paradigmenwechsel bringen. Denn Google hat bereits angekündigt, dass künftig das Betriebssystem sowie auch die einzelnen Apps kostenpflichtig werden könnten. Zwangsläufig bedeutet das, dass die Geräte teurer werden. Dass durch das Urteil der Markt belebt wird und neue Angebote entstehen, mag stimmen, aber wird lange dauern. Eine kurz- und mittelfristige Lösung gibt es nicht.

Das Urteil der EU-Kommission sieht vor, dass Hersteller von Android-Geräten die Google-Apps nicht mehr anbieten müssen, wenn sie auch den Play Store anbieten wollen. Ein Anbieter der darauf - mit mäßigem Erfolg - verzichtet, ist Amazon. Aus dem Smartphone-Geschäft hat sich das Unternehmen bereits 2014 wieder verabschiedet. Die Fire-Tablets hingegen erfahren regelmäßige Updates - auch ohne Play Store. Das bedeutet aber nicht, dass die Nutzer darauf verzichten wollen. Sucht man in Google nach "Fire Tablet Play Store" erhält man 231 Millionen Ergebnisse, die vor allem die Frage beantworten, wie man die App über Umwege doch installieren kann.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Europa will ein größeres Stück vom Steuerkuchen der reichsten Konzerne der Welt.
Österreich

Google-Steuer: Österreich als Scharfmacher

Österreich geriert sich als Scharfmacher in der Debatte um höhere Abgaben für US-Internetkonzerne. Das ist verständlich. Jetzt müsste die Digitalsteuer nur noch besser funktionieren.
EU-Kommissarin Margrethe Vestager bestraft Google – mit einem iPhone von Apple in der Hand.
Tech

Das Duell der selbst ernannten Guten

Die EU würde Google gern auf Augenhöhe begegnen, kann dem US-Giganten aber nur hinterherhinken. Nächstes Mal könnte man die Strafe zumindest in Euro berechnen statt in Dollar.
Tech

Google-Chef droht nach Rekordstrafe mit kostenpflichtigem Android

Google-Chef Sundar Pichai widerspricht dem Vorwurf des Marktmissbrauchs und lässt durchblicken, dass aufgrund der hohen Strafe ein kostenpflichtiges Lizenzierungsmodell für Android durchaus im Raum steht.
Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
Österreich

Rekordstrafe für Google: Trumps "Steuerdame" schlägt zurück

Mit ihrer neuen Strafe gegen Google heizt Wettbewerbskommissarin Vestager den Argwohn von US-Präsident Trump an. Er fühlt sich seit Langem von der EU verfolgt.
EU-Kommissarin Margrethe Vestager weist Google in die Schranken
Unternehmen

4 342 865 000 Euro EU-Strafe lassen Google-Aktionäre völlig kalt

Noch nie hat die EU-Kommission ein Unternehmen so hart bestraft wie Google. Aber auf die paar Milliarden, scheint's, kommt es den Aktionären wirklich nicht an.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.