Die EU-Kommission hat entschieden, dass Google seine Marktmacht missbrauche. Das Urteil soll wieder mehr Bewegung in den Markt bringen. Warum dieses Vorhaben wohl zum Scheitern verurteilt ist.
Über das Google-Urteil wird noch viel vor Gerichten diskutiert werden. Der Suchmaschinen-Riese hat bereits angekündigt, gegen die Strafe von 4,3 Milliarden Euro sowie die Vorgaben der EU-Kommission vorzugehen. Diese könnten nicht nur für Google, sondern auch für die 87,7 Prozent der weltweiten Android-Nutzer einen Paradigmenwechsel bringen. Denn Google hat bereits angekündigt, dass künftig das Betriebssystem sowie auch die einzelnen Apps kostenpflichtig werden könnten. Zwangsläufig bedeutet das, dass die Geräte teurer werden. Dass durch das Urteil der Markt belebt wird und neue Angebote entstehen, mag stimmen, aber wird lange dauern. Eine kurz- und mittelfristige Lösung gibt es nicht.
Das Urteil der EU-Kommission sieht vor, dass Hersteller von Android-Geräten die Google-Apps nicht mehr anbieten müssen, wenn sie auch den Play Store anbieten wollen. Ein Anbieter der darauf - mit mäßigem Erfolg - verzichtet, ist Amazon. Aus dem Smartphone-Geschäft hat sich das Unternehmen bereits 2014 wieder verabschiedet. Die Fire-Tablets hingegen erfahren regelmäßige Updates - auch ohne Play Store. Das bedeutet aber nicht, dass die Nutzer darauf verzichten wollen. Sucht man in Google nach "Fire Tablet Play Store" erhält man 231 Millionen Ergebnisse, die vor allem die Frage beantworten, wie man die App über Umwege doch installieren kann.