Wärmelehre: Wieso sich die Heißzeit auf die Eiszeit reimt

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a white classical sink(c) Frank Rothe / Visum / picturedesk
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Warum klingt das italienische Wort „caldo“ so kalt? Was spricht gegen Sex in der Wüste? Und wieso fühlt sich jähe Hitze auf der Haut oft frostig an? Zur Etymologie und Physiologie in Zeiten des Klimawandels.

"Heat wave!" Vor über 55 Jahren, im Juli 1963, schallte der Ruf erstmals durch den Äther. Es war ein Soulsong von Martha & the Vandellas, schnell und heftig, wie Soulsongs damals (noch) waren, drei Jahre später spielte ihn die englische Modband The Who nach. Das Wort „heat“ war damals, in kälteren Zeiten, noch eindeutig positiv besetzt, wohl auch durch die sexuelle Konnotation, die es bis heute behalten hat: Wenn ein weibliches Tier „in heat“ ist, ist es brünstig, rollig, läufig, stierig, je nach Art. Wenn Mick Jagger „She was hot“ sang, meinte er Ähnliches. (Mit der Frau in „She's So Cold“ war er weniger zufrieden.)

Im Deutschen ist die Verbindung nicht so stark, ein hitziger Mensch ist eher cholerisch als lüstern. Und dass hohe Temperaturen der libidinösen Praxis oft nicht förderlich sind, beschrieb die Neue-Welle-Band Ideal schon 1981 in „Sex in der Wüste“ so: „Alles wollen das eine, doch dafür ist's zu heiß.“

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