Ein tiefer Blick in die Geschichte des Mondsees

Bohrinsel auf dem Weg zum Einsatz. Damit sie sich bei höherem Wellengang nicht bewegt, wird sie mit Tiefenankern befestigt.
Bohrinsel auf dem Weg zum Einsatz. Damit sie sich bei höherem Wellengang nicht bewegt, wird sie mit Tiefenankern befestigt.(c) Uwitec
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Ein Unternehmer aus Mondsee entwickelt eine zerlegbare Bohrplattform, die mit wenig Aufwand Bohrkerne aus bisher nicht erforschten Tiefen dieses Gewässers birgt. Innsbrucker Forschern erlaubt dies einen neuen Blick in die Klimageschichte.

Wasser ist wie ein Archiv: Jene Sedimente, die sich tief unter der Oberfläche eines Sees auf dem Boden ablagern, bleiben über Jahrtausende unverändert. Schicht um Schicht entsteht so – vergleichbar mit den Jahresringen eines Baums – eine Struktur, die Rückschlüsse auf die Umwelt- und Klimaverhältnisse bis in die letzte Eiszeit erlaubt.

Innsbrucker Forscher rund um den Geologen Michael Strasser warten derzeit mit Spannung auf neues Material: Bohrkerne aus den untersten Schichten werden ihnen einen Blick in die Entstehungszeit des Mondsees ermöglichen. Dank einer neuen Technik können die Bohrer mit relativ wenig Aufwand bis an die Sohle des Sees vordringen – so tief wie noch nie.

„Dort, wo wir bohren, ist das Sediment rund 60 bis 70 Meter tief“, erzählt Richard Niederreiter, der mit seiner Firma Uwitec für die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Bohrplattform entwickelt. Bis Mitte September sollen die Bohrer bis in diese Tiefe vordringen und in Zwei-Meter-Tranchen die ausgestochenen Sedimentkerne an die Oberfläche befördern. Dann kann Strasser beginnen, sie zu analysieren.

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