Händler im gefährlichen Kaufrausch

Black Friday in Brasilien: Auch dort wird um die Fernseher gekämpft.
Black Friday in Brasilien: Auch dort wird um die Fernseher gekämpft. (c) REUTERS (Paulo Whitaker)
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Die Rabattschlacht um den Black Friday hat begonnen. Sie freut Kunden. Händler weniger. Die Aktionen torpedieren ihr Weihnachtsgeschäft. Volle Kassen sind kein Erfolgsgarant.

Wien. Seit heute Früh leuchten im Fünf-Minuten-Takt die Lockangebote auf. Alle Jahre wieder werden die Bestände an Toastern, Flachbildschirmen und Kopfhörern in den weltweiten Amazon-Lagern mit ordentlichen Preisabschlägen abverkauft. Das gipfelt in zwei der umsatzstärksten Tage des Jahres: dem Black Friday und seinem Online-Pendant, dem Cyber Monday diese Woche.
Der Legende nach verdankt der Black Friday seinen Namen der Tatsache, dass die Händler an diesem Tag den Sprung in die schwarzen Zahlen schaffen. Nordal Cavadini hat nach einer Umfrage seiner Beratungsfirma Oliver Wyman unter 10.000 Menschen in den USA, Großbritannien und auf dem europäischen Festland seine Zweifel an der These. Sie zeige, dass etwa in Österreich jeder zweite Befragte langgeplante Einkäufe strategisch auf den Black Friday schiebt. „Das kannibalisiert die Umsätze, die der Kunde vielleicht an einem anderen Tag getätigt hätte“, sagt er zur „Presse“. „Die Frage ist nicht, ob der Tag Kaufkraft entzieht, sondern wie viel.“


Den Beginn des Weihnachtsgeschäfts würde man traditionell im Dezember verorten. Aber selbst der Handelsverband und das Wifo sind dazu übergegangen, die Zeitrechnung nicht mit dem ersten Adventwochenende, sondern mit den Rabattaktionen Ende November zu starten. Der Handelsverband hat auch eine Umfrage vorgelegt: Zwei Drittel der befragten Österreicher wollen zu den Aktionstagen für durchschnittlich 300 Euro einkaufen. Vieles bereits für Weihnachten.

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