Molekül im Darm wie Kleeblatt gefaltet

Symbolbild.
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Seine Struktur gibt ihm den Namen: Das Kleeblatt-Peptid ist im Darm und anderen Schleimhäuten für die Wundheilung wichtig. Kann man die kleinen Moleküle als Arznei nutzen?

Um die Bedeutung der sogenannten Darmbarriere wissen vor allem Menschen Bescheid, bei denen diese Funktion gestört ist, zum Beispiel Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Bei ihnen ist die Darmwand zu durchlässig, sodass externe Bakterien, Toxine oder unverdaute Nahrungsbestandteile in das Körperinnere gelangen können. Diese Stoffe aktivieren das Immunsystem des Darms und lösen so Entzündungsreaktionen aus, die mit starken Beschwerden verbunden sind.

Die Basis für wirksame und gut verträgliche Medikamente zu legen, die bei diesen Krankheitsbildern die Wundheilung des Darms fördern, ist das mittelfristige Ziel einer Forschergruppe der Uni Wien. Zunächst geht es jedoch in dem Projekt, das von dem Medizinchemiker Markus Muttenthaler geleitet und vom Forschungsrat der Europäischen Union (ERC) mit eineinhalb Millionen Euro gefördert wird, um Grundlagenforschung. Denn es gilt, im Körper gebildete chemische Verbindungen verstehen zu lernen, die hohes therapeutisches Potenzial versprechen, deren Wirkungsweise jedoch noch nicht entschlüsselt ist: sogenannte Kleeblatt-Peptide (wissenschaftlich als Trefoil-Faktor-Peptide oder kurz TFF-Peptide bezeichnet), die ihren Namen von einer kleeblattähnlichen Faltstruktur haben.

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