Modern, intellektuell, radikal rechts: Wie der Schriftsteller Gabriele D'Annunzio mit seiner „Republik von Fiume“ zum Wegbereiter des Faschismus wurde.
Männer mit langen Haaren, exzessiver Drogenkonsum, freie Liebe, künstlerische Experimente, die in der Stadt allgegenwärtige Musik als Soundtrack. Was wie die Welt der 68er anmutet, war jene der „Kommune von Fiume“ von 1919 bis 1920. Politisch ebenso radikal, allerdings radikal rechts. An der Schnittstelle von Futurismus und Faschismus. Mit Gabriele D'Annunzio als Zentralgestirn.
D'Annunzio war schon lang zuvor ein über die Grenzen Italiens hinaus bekannter Schriftsteller gewesen. Hugo von Hofmannsthal und André Gide widmeten ihm große Porträts. D'Annunzio, ein Vertreter des spätromantischen Symbolismus, setzte auf eine Poesie des Gefühls und inszenierte sich als Lebemann und Dandy.