Bald keine Banane mehr?

Die beliebteste aller Früchte zeigt, wann sie reif ist. „Grün: zu früh. Gelb: gerade recht. Schwarz: zu spät.“
Die beliebteste aller Früchte zeigt, wann sie reif ist. „Grün: zu früh. Gelb: gerade recht. Schwarz: zu spät.“ (c) Getty Images/EyeEm (David Macias / EyeEm)
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Die beliebtesten Früchte sind bedroht, weil sie alle von einer einzigen Pflanze stammen. Gentechnik könnte helfen, ist aber für viele tabu.

Als die Posaune erklang / und Jehova verteilte die Welt / an die Coca-Cola Inc, die Anaconda / die Ford-Motors und andere Wesenheiten: / Die United Fruit Company reservierte sich das Gehaltvollste, / meines Kontinents Zentralküste, Amerikas lieblichen Gürtel.“ So begann Pablo Neruda im „Canto General“ seine Ode an bzw. seinen Fluch auf die Firma, die als Fratze des Kapitalismus schlechthin galt, weil sie seit 1899 mit tatkräftiger Unterstützung der US-Regierung bzw. des CIA Länder Mittelamerikas für den Anbau ihres zentralen Produkts in Bananenrepubliken verwandelte.

Beim näheren Blick wird das Bild schattierter: Paradiesgärtlein waren diese Länder zuvor auch nicht, und ihre Infrastruktur wurde von United Fruit mit aufgebaut, sie brauchte Eisenbahnen und Häfen, sie stattete Plantagen mit Schulen und Spitälern aus. Wahr bleibt allerdings, dass die US-Botschaft in Bogota am 29. Dezember 1928 eine Depesche nach Washington schickte: „Ich habe die Ehre mitzuteilen, dass der hiesige Rechtsberater der United Fruit Company gestern mitteilte, dass die Zahl der vom bolivianischen Militär Getöteten zwischen 500 und 600 liegt.“ Im Januar präzisierte die gleiche Quelle, „die Zahl der getöteten Streikenden“ belaufe sich „auf über tausend“.

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