Parkinson durch Grippe?

Ist sie von der Alterskrankheit bedroht? Auch Enten haben sie erlitten, in Zeiten der Epidemie der Vogelgrippe H5N1.
Ist sie von der Alterskrankheit bedroht? Auch Enten haben sie erlitten, in Zeiten der Epidemie der Vogelgrippe H5N1.(c) REUTERS (Nguyen Huy Kham)
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Bei vielen Leiden des Gehirns wächst der Verdacht, dass Mikroorganismen dahinterstehen. Einfache Kausalitäten zeigen sich aber nicht.

Auf dem Höhepunkt der Vogelgrippe, der 2005/2006 in Südostasien Hunderte Menschen und Zigtausende Vögel zum Opfer fielen und die weltweit Angst und Schrecken verbreitete, erkundete Virologe Robert Webster (St. Jude Children's Research Hospital, Memphis) die Lage in einer Entenfarm in Laos. Ihm fiel ein befallenes Tier auf, es hielt sich abseits des Schwarms, hatte Mühe beim Bewegen, ging im Kreis, fiel oft um, kam kaum wieder hoch. Die Szenen – sie sind überliefert auf YouTube („Diseased Duck“) – führte er bei einem Vortrag an seiner Universität vor, ein Zuhörer einer anderen Fakultät, der Neurobiologe Richard Smeyne, wurde stutzig und meldete sich zu Wort: „Diese Ente hat Parkinson.“

Webster schüttelte den Kopf, aber Smeyne kennt sich aus mit dem Bild der Krankheit, die die Koordination des Körpers durcheinanderbringt, er erkundet sie für gewöhnlich an Mäusen. Nun ging er ans Experimentieren mit Enten: Die infizierte er mit dem Virenstamm – H5N1 –, nach einiger Zeit tötete er sie und sezierte ihre Gehirne, er konzentrierte sich auf eine Region, die bei Opfern von Parkinson lädiert ist, die Substantia nigra: Sie war total zerstört. Seyme ging zu Webster: „Ich lag nicht daneben. Ihre Ente hat Parkinson“ (The Scientist, 1. 3.).

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