Johnsons Churchill: Exzentrisch, genial, politisch inkorrekt

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Boris Johnson, der nächste britische Premier, hat vor einigen Jahren ein Buch über Winston Churchill geschrieben – und zwischen den Zeilen auch über sich selbst.

Kann man sich vorstellen, dass ein aktiver österreichischer Politiker, noch dazu einer, der Kanzler werden möchte, die Zeit und die Muße findet, ein Buch über eine historische Figur zu schreiben? Ein exzellentes noch dazu. Ein Sozialdemokrat etwa über Bruno Kreisky oder ein Konservativer über Leopold Figl? Nein, kann man eigentlich nicht. Sich das vorstellen.

Boris Johnson hat das vor fünf Jahren getan. Er hat eine Biografie über Winston Churchill verfasst. In dessen Fußstapfen als Parteichef der Tories und als britischer Premierminister er nun wohl treten wird. Wobei Johnson kokett, ganz britisches Understatement, meint: „Als Politiker bin ich es nicht wert, ihm die Schuhe zu binden.“

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