In Autos, an Arbeitsplätzen, auch in Wohnungen: Es gibt immer mehr Klimaanlagen. Doch die punktuellen Abkühlungen, die sie bringen, heizen unsere Städte weiter auf. Das liegt an der Natur der Wärme.
Brunnen, Bäume, Sprinkleranlagen: So präsentieren uns Politiker die hitzeresistente Stadt der Zukunft. Die urbane Gegenwart sieht weniger idyllisch aus. Sie wird beherrscht von fahrbaren Kästen aus Blech, die Rauch, Dampf und Hitze abgeben. In ihrem Inneren sind sie freilich meist gekühlt. Und man sieht immer öfter Autos, deren Motoren auch im Stand laufen, was die Besitzer auf Anfrage – wenn sie nicht gleich zu toben beginnen – damit erklären, dass die Klimaanlage weiterlaufen müsse, da es sonst im Auto zu warm würde . . .
Ein typischer Fall einer „Tragedy of the Commons“, eines Allgemeinguts, das von Einzelnen rücksichtslos benutzt wird. Wobei gar nicht leicht zu sagen ist, was hier das Allgemeingut ist: die relativ kühle Luft? Die Rücksichtslosigkeit der Autokühlung ist vielleicht auch vielen nicht bewusst. Sie ist nicht so offensichtlich wie etwa bei giftigen Abwässern aus einer Fabrik oder Stickoxiden aus dem Auspuff.