Wiener Forscher haben sieben Millionen Zeitungsartikel untersucht, um herauszufinden, welche Meinungsbilder zum Thema Migration vorherrschen – und welche Rolle innereuropäische Mobilität dabei spielt.
Und ja, woran genau denken Sie eigentlich beim Wort „Migrant“ oder „Migrantin“? An einen Menschen auf der Flucht aus Syrien oder über das Mittelmeer? An Expats, also ausländische Fachkräfte? An Kriminalität oder an das Gesundheitssystem? Oder fühlen Sie sich selbst mit dem Begriff benannt? Wenn Sie innereuropäische Mobilität bei dem Thema nicht sofort auf dem Schirm haben, dann mag das auch daran liegen, dass diese in österreichischen Zeitungen kaum präsent ist. Eine Ausnahme sind punktuelle Ereignisse wie die politische Diskussion um das Kindergeld für europäische Ausländerinnen.
Sieben Länder, 54 Medien
Das kritisieren die beiden Kommunikationswissenschaftler Hajo Boomgaarden und Jakob-Moritz Eberl von der Uni Wien. Traditionelle Medien sind immer noch eine der wichtigsten Quellen für Durchschnittsbürgerinnen und -bürger, um sich über komplexe politische Geschehnisse zu informieren. Auch wenn die sozialen Netzwerke und ein zunehmend fragmentierender Medienkonsum diese Rolle in den vergangenen Jahren aufweichen.