Ein Klick – und die Zustimmung ist erteilt

Bei Facebook wird man schnell Mitglied, mit allen Vor- und Nachteilen.

WIEN (aich). „Ich gehe Milch einkaufen.“ Auch solche Meldungen finden sich bei der Online-Community Facebook. Benutzer aus aller Welt schreiben, was sie gerade machen. Darüber hinaus werden freiwillig detaillierte Informationen über die eigene Persönlichkeit, über Hobbys sowie politische und private Vorlieben angegeben. Eine Suchfunktion ermöglicht das Finden alter Freunde und neuer Bekanntschaften.

Zugriff auf die eigenen Informationen und Fotos haben nur Freunde – meinen zumindest viele User. Doch vor allem jugendliche Teilnehmer bei Facebook wissen nicht, dass das US-Unternehmen weitgehende Rechte an allen Einträgen erhält. Die Zustimmung dazu wird sehr schnell und formlos erteilt: „Indem du auf Registrieren klickst, bestätigst du, dass du die Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien gelesen hast und zustimmst“, heißt es auf der Seite. Dass die Bedingungen gelesen (und vor allem verstanden) werden, darf in Anbetracht des langen und komplizierten Textes freilich bezweifelt werden.

Neben Facebook gibt es auch andere Online-Communitys wie etwa studiVZ, die auf einem ähnlichen Geschäftsmodell aufgebaut sind. Die Branche boomt: Bei Facebook gibt es 140 Millionen aktive Nutzer. Microsoft zahlte laut Medienberichten 240 Millionen US-Dollar, nur um 1,6 Prozent an Facebook zu erwerben. Intime Daten haben eben ihren Preis.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.03.2009)

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