„Honey“ von Marc Jacobs - eine dekorativere Bathroom-Candy-Trilogie lässt sich kaum denken.
Man glaubt es kaum, aber es soll Menschen geben, die sich wenig bis gar nichts aus Wohlgeruchskompositionen machen und denen Parfums schlechterdings egal sind. Im gesellschaftsliberalen Sinne ist hier anzumerken: jedem das Seine, und sei es ein Nichts von etwas Bestimmtem. Und dann wieder, weiterhin zum Stichwort „De gustibus non est disputandum“, gibt es Endverbraucher, die in erster Linie die äußere Umhüllung eines Parfums zur konsumierenden Handlung bewegt. Daraus schließen wir: Auch der Flakondesigner ist im Kreislauf der parfümistischen Wertschöpfung keine unwichtige Größe. So richten auch regelmäßig Designmuseen Ausstellungen zu diesem Thema aus; legendär wurde unter anderem die Zusammenarbeit des Glaskünstlers René Lalique mit Dufthäusern im frühen 20. Jahrhundert.
Als echtes „Bathroom Candy“ (der Begriff existiert tatsächlich!) gelten auch die von Fans (auch die gibt es wirklich!) stets sehnsüchtig erwarteten Düfte von Marc Jacobs. „Honey“, so ist die süße Neuheit stimmigerweise benannt, hat die Erwartungen gewiss nicht enttäuscht – das Verwandtschaftsverhältnis mit „Dot“ und „Daisy“ lässt sich kaum abstreiten: Eine dekorativere Bathroom-Candy-Trilogie lässt sich kaum denken. Ach, und dann gilt es natürlich noch die Frage „Wie riecht denn das?“ zu erörtern: selbstverständlich leicht, selbstverständlich freundlich, selbstverständlich floral und luftig, und erstaunlicherweise gar nicht so süß, wie sich annehmen ließe. Und das ist in diesem Fall eine durchaus angenehme Überraschung.
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