Riechstoff: Essbare Blüten

Rosenblättrige Kompositionen sollen für rentablen Frohsinn sorgen.

Stets dann, wenn die Haute Parfumerie ihre Liebe zu Rosendüften entdeckt, ließe sich diese Kolumne mit der berühmten Gedichtzeile von Malherbe – „Car rose, elle a vécu ce que vivent les roses/ L‘espace d‘un matin“ – beginnen. Doch diese Verse werden, schließlich schreibt Malherbe ein Trostgedicht für seinen Freund nach dem Tod von dessen Tochter Rosette, von Schwermut getragen. Und schwermütig möchten die Parfummarken natürlich nicht sein. Vielmehr sollen rosenblättrige Kompositionen für rentablen Frohsinn sorgen. Nun denn: „Rose Signature“ aus der „Sì“-Familie von Giorgio Armani ist eine äußerst liebliche Angelegenheit, auch wenn die Rose unter den dominanten Gourmandnoten des Mutterduftes „Sì“ nur sehr verhalten knospen darf.

Auch bei der neuesten Variation von Elie Saabs „Le Parfum“, „Rose Couture“ (wie der Rest dieser Parfumfamilie komponiert von dem genialen Francis Kurkdjian), deutet vieles in die essbare Richtung der Gourmandfamilie. Die weißen Blüten des ursprünglichen „Le Parfum“ dürfen nichtin Dialog mit der Rose treten.

Einen rosigen Pillow Spray für seine Parfumedition ließ sich Frédéric Malle von Bruno Jovanovic kreieren: „Dans mon lit“ ist ein herrlich altmodischer Rosenduft, der sich keineswegs nur auf Bettwäsche gut macht, sondern auch an nonchalant über die Schultern gelegten Seidenschals. Alle anderen Gedankenverbindungen von valentinstäglicher Romantik zu einem Bett aus Rosen mögen an dieser Stelle entfallen.

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