Fotoprojekt: Wolfgang Thalers Privat-Luster-Sammlung

Wolfgang Thalers Bilder in der Salesianergasse
Wolfgang Thalers Bilder in der Salesianergasse Thaler
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Fotograf Wolfgang Thaler hat die Wiener Lobmeyr-Luster an ihren Wirkungsorten abgelichtet.

Wien. Zwei Dinge, sagt Fotograf Wolfgang Thaler, hätten die Idee befeuert. Zum einen sein Interesse an Interieur – eine ganze Reihe seiner Arbeiten beschäftigt sich mit diesem Thema; „Die Presse“ berichtete erst kürzlich über sein Ziel, sämtliche Wiener Hotel-Lobbys zu fotografieren. Das zweite sei sein Interesse am Bildkreis.

Der Begriff beschreibt in der Fotografie jenen Bereich, den ein Objektiv bildseitig ausleuchten kann. Der ist immer da, aber meistens nicht sichtbar: Normalerweise wird das Bild aus dem Kreis quasi einfach ausgeschnitten. Auf den Bildern, die Thaler von Lobmeyr-Lustern gemacht hat, rückt ebenjener Bildkreis die Lichtquellen nun in den Mittelpunkt. Thaler hat dafür Luster aus Privatbesitz an ihrem Einsatzort fotografiert.

Als Erstes hatte ihm Johannes Rath, einer der Lobmeyr-Chefs, Zugang zu seinem eigenen Zuhause gewährt. So sei ein Vertrauensverhältnis entstanden, später habe ihm Rath auch Kunden vermittelt. Bei den einen hängt der Luster dabei in der Küche oder Garderobe, oft im Schlafzimmer, einmal in einer Art Galerie. Die Bilder, sagt Thaler, würden vor allem von Anspielung leben, „von Schaulust und Verführung“.

Insgesamt sind an 16 Orten in Wien rund 30 Bilder entstanden, knapp die Hälfte ist derzeit in den Räumen von Lobmeyr in der Salesianergasse zu sehen. Dort freut man sich sehr, Bilder eigener Produkte „im Einsatz“ zu haben. Und Thaler ist auf den Geschmack gekommen: „Ich hätte Lust, das Projekt auszuweiten.“ (tes)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.10.2018)

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