Kurkuma von der Fensterbank

Das Ingwergewächs ist einfach zu ziehen. Etwa zehn Monate nach dem Einsetzen kann man reiche Ernte einfahren.
Das Ingwergewächs ist einfach zu ziehen. Etwa zehn Monate nach dem Einsetzen kann man reiche Ernte einfahren.(c) Ute Woltron
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Die Gelbwurz lässt sich so einfach aus Rhizomen ziehen wie ihr Verwandter, der Ingwer.

Eines der gelungenen Experimente des Vorjahres war die Aufzucht einer Pflanze, deren Rhizome als „Superfood“ zurzeit in aller Munde sind: Kurkuma, auch Gelbwurz oder Tumeric genannt, und angeblich ungeheuer gesund. Das Ingwergewächs ist einfach zu ziehen. Wer ein paar Grundsätze beachtet, darf etwa zehn Monate nach dem Einsetzen reiche Ernte einfahren.

Halten Sie dazu Ausschau nach frischen Rhizomen, die es gelegentlich im Supermarkt und fast immer im Asiashop gibt. Suchen Sie das knackigste, mit knubbeligen Knospen ausgestattete Würzelchen, füllen Sie einen Blumentopf von etwa zehn Zentimeter Durchmesser mit fruchtbarer, doch durchlässiger, eventuell mit etwas feinem Sand vermischter Erde, drücken Sie diese an und legen Sie dann das Rhizom darauf. Etwa vier Zentimeter Erde darüber rieseln lassen, nochmal sanft andrücken und angießen. Nun kommt der wichtigste Faktor ins Spiel, die Wärme. Das Tropengewächs braucht hohe Temperaturen, soll es rasch austreiben. Da in dieser Phase die Belichtung keine Rolle spielt, stellen Sie den Topf am besten an den wärmsten Ort Ihres Heimes, ins Badezimmer etwa, oder in den Heizraum. 30 Grad Celsius sind ideal. Treibt die Pflanze aus, kommt sie an eine möglichst warme sonnige Stelle. Dort wird sie feucht, keinesfalls aber nass gehalten, damit die Rhizome nicht faulen. Andererseits sollte das Substrat auch nicht völlig austrocknen.

Bei Gelb wird geerntet. Im Sommer darf die Pflanze ins Freie. Wird sie voluminöser, muss umgetopft werden. Glückliche können sich eventuell über eine attraktive Blüte freuen. Im Herbst übersiedelt sie wieder ins Zimmer. Sobald sich die Blätter gelb verfärben, wird geerntet: Pflanze aus dem Topf ziehen, Erde abbeuteln. Frisch konsumieren, oder weichkochen, dörren und zu Pulver mahlen, doch ein Rhizom gleich wieder eintopfen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.01.2019)

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