Samenbad für schnelle Keimung

Akeleisamen unter dem Mikroskop.
Akeleisamen unter dem Mikroskop.(c) Woltron
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Über Nacht eingeweichte Sämereien keimen viel schneller als unbehandelte.

Bevor die nun langsam zumindest mit Paprika und Chili anlaufende Samengärtnerei ab März ihren Höhepunkt erreicht, wobei Sie bitte nicht hudeln sollten, denn für Tomaten und Co. sind noch einige Wochen Zeit, erfolgt eine kleine Abhandlung über das segensreiche Einwassern von Samen vor der Aussaat.

Dass große, harte Sämereien, etwa von Exoten wie Lotuspflanzen, auf jeden Fall vor der Aussaat angefeilt oder angebohrt und eingeweicht werden müssen, ist bekannt. Doch auch feinere Sämereien profitieren von einem längeren Bad in lauwarmem Wasser. Vergleichende Studien haben gezeigt, dass solchermaßen vorbereitete Samenkörner wesentlich rascher keimen. Im Wasserbad quellen sie auf, wobei der Prozess logischerweise länger dauert, je voluminöser die Samen sind.

Große Samen wie Bohnen, Kapuzinerkresse und Erbsen kommen einfach an einem warmen Ort für 24 Stunden in ein Glas Wasser, um sich kräftig „ansaufen“ zu können. Auch Samen von Kürbis und Gurke, ebenfalls eher großformatig, tut die Kur gut, doch sollten diese keinesfalls länger als einen Tag einweichen. Kleine Samen wie die von Tomaten, Auberginen und so weiter wollen nur über Nacht ins Samenbad.

Wasser weckt Lebensgeister. Eigene Versuche zeigten, dass die vorbehandelten Sämereien teils um bis zu vier Tage rascher keimten als die unbehandelten aus derselben Samentranche. Das Wasser weckt die Lebensgeister, es durchdringt die schützende Hülle und aktiviert die magischen Prozesse, die aus einem Korn eine Pflanze werden lassen.
Freilich bedarf es, insbesondere bei feineren Sämereien, einer gewissen Fingerfertigkeit, die abgeseihten Körnchen anschließend fachgerecht an den ihnen zugedachten Platz zu befördern.

Wenn Sie noch Tipps zur Samengärtnerei auf Lager haben, freue ich mich über Zuschriften. ute.woltron@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.01.2019)

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