Weg mit den Blättern, dann halten Pfingstrosen wesentlich länger in der Vase.
Die Blumenpflücker unter uns dürfen dieser Tage endlich wieder aus dem Vollen schöpfen. Herrlich! Kaum sind Flieder und Strauchpfingstrosen verblüht, um nur zwei prominente Beispiele für Schnittblumenfetischisten zu nennen, tauchen mit den ersten Bauernpfingstrosen auch schon die nächsten Superstars auf.
Pflegeleichte Schönheiten. Schönheiten sind sie, alle miteinander. Fette Knospen versprechen flauschige Blütenorgien in Rot, Rosa, Purpur und Weiß, selten blühen sie auch auch in Gelb, manche auch ungefüllt. Schön sind sie alle, zudem zählen Pfingstrosen eindeutig zu den verlässlichsten und langlebigsten Freuden des Frühlingsgärtners, und das bei sehr überschaubaren, weil fast keinen Pflegemaßnahmen.
Erfahrungsgemäß halten die prächtigen Blütenköpfe in den Vasen jedoch nicht allzu lang, es sei denn, man beherzigt zwei simple Tricks. Zum einen empfiehlt es sich, erst halb geöffnete Knospen zu schneiden. Sie öffnen sich ohnehin in Windeseile und halten entsprechend länger. Zum anderen, und das ist der wichtigere Punkt, sollte man alle Blätter an den Pfingstrosenstielen entfernen.
Ein Trick auch für andere Blumen. Die Blüten, an denen die Blätter nicht geschnitten wurden, welken Tage vor der Blätterlosen, und wenn Sie auf das dekorative Grün dazwischen trotzdem ungern verzichten wollen, weil es die Farben der Blüten so schön hervorhebt, so haben Sie immer noch die Möglichkeit, einzelne Blätter gekonnt in Ihren Prachtstrauß zu stecken.
Der Trick funktioniert auch bei anderen Schnittblumen, insbesondere bei solchen, die reichlich Grün am Stängel tragen, wie beispielsweise der leider bereits verblühte Flieder, aber auch die kommende Blume der Stunde, die Rose.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.05.2019)