Alles hat einen Haken

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Da gibt es Flächen, die geraten gestalterisch nicht nur aus dem Fokus, die fallen sogar meist auch aus den Augenwinkeln.

Da gibt es Flächen, die geraten gestalterisch nicht nur aus dem Fokus, die fallen sogar meist auch aus den Augenwinkeln. Die Innenseiten von Schubladen, verdientermaßen. Oder die Unterseiten von Kaffeetassen. Auch die Schuhsohlen zumeist. Die Müllräume in Wohnhausanlagen. Die Wohnungen in vielen Wohnhausanlagen. Und dann wären da noch diese Punkte, auf die sich so viel Aufmerksamkeit konzentriert. Vor allem in jenem Moment, in dem man sich den Mantel schon von den Schultern gestreift hat. Dann beginnen die Augen die Wand zu scannen. Nach Vorsprüngen. Die natürlichen sind eher selten, es sei denn Mittelalter, Höhle oder Einsturzgefahr. Die künstlichen dafür sind manchmal wunderschön. Diese kleinen Ankerplätze für die Dinge, die mit den Menschen durch den Alltag treiben, weil sie in der Früh hineingeschlüpft sind. Doch es ist so unfair: Kaum braucht man sie, die Haken, Knöpfe, Kugeln, die sich nach Schlaufen, Kragen und Ärmeln sehnen, ist es passiert: Sie sind schon wieder verschwunden. Garderoben und ihre Haken (im Bild: der Hersteller Schönbuch) wirken erst, während sie auf ihren Sinn warten. Natürlich geht es noch mehr Objekten zuhause ähnlich: Kaum sitzt wer darauf, sind sie plötzlich ganz andere. Die Dinge stehen halt nie für sich allein. Außer in Magazinen wie diesem vielleicht. In den Möbelkatalogen hat ja auch jemand aufgeräumt vorher und die Menschen samt ihrer Kleidung aus dem Bild geschickt. Aber diese Haken, diese tollen, so dreidimensional, so sprichwörtlich entgegenkommend, sie sind uns vollends ausgeliefert. Und dem Wetter.

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