In der Kindheit gelernter Geschmack machen Fleischersatzprodukte so beliebt.
Vor allem Fleischesser haben angesichts von Pseudofleischprodukten stets denselben Reflex: „Wozu braucht man das?“ Wer Fleisch isst, kann nicht verstehen, warum man denn noch ein veganes Würstel braucht. Es gibt ja auch Gemüse.
Hört man sich bei jenen Menschen um, die beruflich mit dem Thema zu tun haben, wird das damit erklärt, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Selbst Veganer sind meist mit Fleisch aufgewachsen und haben hin und wieder das Verlangen, in etwas Deftiges, wie eine Wurst oder ein Stück Fleisch, zu beißen. Gegen Kindheitserinnerungen kommen auch ethische Aspekte nicht an. Aber es dürften nicht nur der Geschmack und der Biss sein, wonach man sich sehnt. „Die meisten Menschen kochen nur wenig verschiedene Rezepte und wandeln diese immer wieder ab. Ernährungsgewohnheiten verändern sich nur sehr langsam“, sagt Matthias Krön von Donau Soja. Fleischersatzprodukte lassen sich genauso einfach wie Fleisch zubereiten. Während man etwa ein Stück Gemüse zuerst waschen, putzen, schneiden und dann je nach Rezept panieren, blanchieren oder sonst wie verarbeiten muss, wird ein veganes Würstel schnell in der Pfanne gebraten.