Marktgrüße aus Moskau

(c) Anna Burghardt
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Unterwegs zu Sauergemüse-Standln und Kwass vom Fass: Geführte Insider-Touren.

Wie aus einer „Rotkäppchen"-Szene wirken die Marktstände am Eingang zum Preobraschenski Rynok: Massenweise wild gesammelte Butterpilze, Rotkappen, Birkenpilze, aufgehäuft auf Markttischen, die mit Erdbeermotiv-Plastikfolie bespannt sind. Daneben: Üppig wilde Beeren, Sanddorn, Hagebutten, darauf liegt eine kleine rosa Schaufel einsatzbereit. Der Preobraschenski Rynok ist einer der ältesten Märkte Moskaus – und mit 29.000 Quadratmetern der größte, erzählt die Journalistin Elena Zhanimova, während sie jene Stände zu erspähen sucht, die wohl am interessantesten für ausländische Besucher sind.

Sie leitet diese Markttouren, die das legendäre, nahe dem Bolschoitheater und dem Kreml gelegene Jugendstilhotel Metropol seit Kurzem anbietet – Transfers in der Limousine und Fütterung mit zahlreichen Hintergrundinformationen inklusive. Zhanimova deutet auf Sauergemüse in vielen Farben, dekorativ geschlichtet, führt zu georgischen Ständen mit Ringlottensauce in Flaschen und Matten aus Frucht­leder, nimmt nachdenklich eine kleine warzige Gurke in die Hand. „Gurken. So wichtig für uns Russen!" Und wofür sind diese Eichenlaubbüschel? „Für die Banja", sagt Zhanimova in perfektem Englisch, mimt eine Prügelbewegung und lacht.

Evolution der Märkte. Der Preobraschenski-Markt, dank großer Auswahl und niedriger Preise sehr beliebt bei Moskauer Normalverdienern, wurde 1932 neben dem gleichnamigen Kloster gegründet. „So sahen alle Märkte hier aus, bevor die Zeiten der trendigen Gastromärkte angebrochen sind", sagt Zhanimova. Eine weitere Station auf der Tour, mit der sie die „Evolution von Moskaus Märkten" zeigen will: der Danilovsky-Markt.

Schon im 13.  Jahrhundert wurde an dieser Stelle mit Gemüse und anderem gehandelt. Bis 1987 war er ein gewöhnlicher Kolchosenmarkt, dann wurde er zu einem modernen Kuppelpavillon umgestaltet. Heute finden hier besserverdienende Besucher mitunter dieselben ruralen Produkte wie anderswo, aber zu vielfachen Preisen. Die meisten kommen aber wohl wegen der vielen Gastronomie-Stände: Streetfood unter anderem aus Armenien, Dagestan, Usbekistan.

Tipp

Die Tour zu Moskaus Märkten ist Teil der neuen „Gourmet tours with the insider" des Hotels Metropol, Guide ist die kundige Foodjournalistin Elena Zhanimova. metropol-moscow.ru/en

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