Das Haus des Meeres geht unter die Gastronomen

In einem Jahr soll der Zubau des Haus des Meeres eröffnen.
In einem Jahr soll der Zubau des Haus des Meeres eröffnen. (c) APA/Office Le nomade
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Der Aqua-Terra-Zoo in Mariahilf wächst nicht nur in die Breite: Auch das Lokal am Dach des Flakturms wird bis 2020 neu gestaltet und soll sich auch außerhalb der Zoo-Öffnungszeiten als (Abend-)Restaurant etablieren.

Wien. Falls Michael Häupl die vielen Spatenstich-, Einweihungs- und Eröffnungstermine aus seiner Zeit als Wiener Bürgermeister vermissen sollte: Am Mittwoch darf er wieder einmal. Im Haus des Meeres wird Häupl, bekanntlich Doktor der Biologie (und, weniger bekannt, Mitglied des Stiftungsbeirats des Haus des Meeres), die neue Abteilung für tropische Meerestiere eröffnen.

Die mediale Aufmerksamkeit wird er sich mit einem Junghai names Jacek teilen, der erstmals für die Besucher zu sehen sein wird. Jacek ist so etwas wie der neue Star im Mariahilfer Aqua-Terra-Zoo: Die Nachzucht von Schwarzspitzen-Riffhaien gelingt nämlich nur selten, im Haus des Meeres überhaupt zum ersten Mal.

15 neue Aquarien wird es im dritten Stock zu sehen geben, das Haus des Meeres hat für den Neubau der Abteilung 400.000 Euro in die Hand genommen. Noch viel umfangreicher und teurer (zehn Mio. Euro) sind allerdings die unübersehbaren Bauarbeiten an der Außenfassade: Hier entsteht an einer Seite des Flakturms ein großer, gläserner Anbau.

Das Haus des Meeres wächst somit in die Breite und bekommt zwei neue Lifte. Einer davon wird als verglaster Panoramalift direkt auf das Dach des Flakturms führen: Somit ist es künftig (vermutlich im Laufe des Jahres 2020) möglich, ohne Zooeintritt den Lift auf die Aussichtsterrasse zu nehmen. Wer möchte, kann auch mit Blick über die Wiener Dachlandschaft essen – und zwar auch abends. Denn das Haus des Meeres will sein Dachterrassen-Lokal „Ocean's Sky“ künftig als Restaurant mit bester Aussicht etablieren – und möchte, sagt Geschäftsführer Hans Köppen, auch abends und außerhalb der Öffnungszeiten des Zoos Gäste ansprechen.

Dafür wird das „Ocean's Sky“ nicht nur auf rund 170 Sitzplätze vergrößert und neu gestaltet. Auch das – vorsichtig formuliert – ausbaufähige Essensangebot wird einer umfangreicheren Speisekarte weichen. An den Details arbeite man gerade, so Köppen. Fix sei nur, dass das Lokal nicht verpachtet, sondern wie bisher vom Haus des Meeres geführt wird. Für den Lift wird man eine Gebühr (die Höhe ist noch offen) einheben, die man bei Besuch des Restaurants rückerstattet bekommt.

Bis Ende April soll die Außenfassade, die derzeit bereits bis zum 5. Stock reicht, fertig sein. Bis zum Sommer folgen weitere Außenarbeiten, unter anderem eine Photovoltaik-Anlage, mit der das Haus des Meeres ein Zehntel seines Strombedarfs decken will.

Ab dem Sommer wird der neue Zubau innen gestaltet – wobei sich bei der geplanten Eröffnung im Frühjahr nächsten Jahres nicht in allen Stockwerken Aquarien und Tiere finden werden. Aus Kostengründen, so Köppen, werden einige Abteilungen erst im Laufe der Jahre entstehen – das sei aber immer so geplant gewesen.

Fix eröffnet wird der neue Eingangsbereich. Den siebenten Stock des Neubaus wird ein 500.000 Liter-Aquarium für große Meerestiere einnehmen. Die Schlangen und Reptilien werden vom ersten Stock des Flakturms in den 8. Stock des Anbaus übersiedeln, während im 10. Stock ein neues Tropenhaus entsteht. Insgesamt wächst das Haus des Meeres deutlich: Zu den derzeitigen 4000 m2 Nutzfläche kommen 3000 weitere hinzu.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.02.2019)

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