Bitte keine Fotos vom Essen: "Das geht mir schon so lange auf den Sack, ganz ehrlich."

Radikal. Bisher gepostete Fotos von Speisen werden gelöscht. Von uns verpixelt: der „Laubfrosch“.
Radikal. Bisher gepostete Fotos von Speisen werden gelöscht. Von uns verpixelt: der „Laubfrosch“. Beigestellt
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Juan Amador stellt in seinem Sternerestaurant das Fotografieren ab. Einige Gastronomen haben damit schon Erfahrung.

„Ja. Konsequenterweise muss es natürlich heißen: Ja." Juan Amador wirkt, als sei ihm bei diesem Gedanken dann doch unbehaglich zumute: Wird er alle bereits geposteten Fotos löschen? Auf Instagram und Facebook? „Man löscht ja damit nicht seine Vergangenheit. Die ist in uns drin."

Juan Amador, Deutscher mit spanischen Wurzeln, seit 2016 in Wien Döbling kochend, wagt einen Schritt, über den in diesen von Social Media geprägten Zeiten schon einige Köche nachgedacht haben: Es soll von seinen Gerichten ab sofort keine Fotos mehr geben. Einerseits, weil sonst der Zauber verloren geht, die Überraschung perdu ist, „wie bei einem Magier, der vorab all seine Tricks verrät".

Und andererseits, weil das Dauerfotografieren in Lokalen unsere Essgewohnheiten nicht zum Guten verändert. „Mir geht das schon so lang auf den Sack, ganz ehrlich", formuliert es Amador gewohnt drastisch. In Zukunft werden also weder in der Küche seines Zwei-Sterne-Restaurants Gerichte wie Kaisergranat mit Jalapeñosauce oder Taube mit Purple Curry fotografiert, noch sollen die Gäste ihre (Handy-)Kamera bereithalten, wenn Chorizo-Buns in einer Zitronengrasdampfwolke oder eine zweiteilige Interpretation des Tafelspitzes auf den Tisch kommen.

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