Das liege vor allem an der Zubereitung, erklärt Kaffeespezialist Nicholas Franze.
Kaffeespezialist Nicholas Franze hat schon viele Fragen zum Kaffee beantwortet. Eine davon besonders oft: „Warum schmeckt der Kaffee in Italien immer besser?“ Franze greift da gern auf ein Zitat einer Röstkollegin zurück: Die Wiener hätten nämlich viel mehr eine Kaffeetradition als eine Kaffeekultur. Anders ausgedrückt: Es fehlen die Schulungen, wie man mit einer Kaffeemaschine umgeht. Das sei nämlich das Um und Auf beim Kaffeemachen.„Ein mieser Kaffee wird mit einer guten Maschine schneller besser als ein guter Kaffee in einer schlechten Maschine.“
Denn an schlechtem Ausgangsmaterial fehle es hierzulande nicht, an der Zubereitung hapert es meist. Die Maschine werde zu selten geputzt, das Wasser sei zu kalt oder zu warm, der Druck zu hoch oder zu niedrig, ebenso die Temperatur, das Tampern (also das Andrücken des Kaffeemehls im Brühsieb) zu fest oder zu schwach usw. „Die Italiener haben zwar meist eine schlechte Ausgangsbasis, aber der Barista weiß, was er macht“, sagt Franze.Italienisch oder skandinavisch. Außerdem ist die italienische dunkle Röstung hierzulande sehr beliebt, kommt sie doch der Wiener Röstung recht nahe. Franze ist es wichtig zu betonen, dass es keine Qualitätsunterschiede zwischen heller oder dunkler Röstung gibt.