Schlumberger: „Gin Tonic statt Harvey Wallbanger“

„Wir sind noch im Aufbau“, sagt Arno Lippert, Chef der 177 Jahre alten Sektkellerei Schlumberger.
„Wir sind noch im Aufbau“, sagt Arno Lippert, Chef der 177 Jahre alten Sektkellerei Schlumberger.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Schlumberger kämpft mit der Sektsteuer, trinkmüden Österreichern und nörgelnden Nachbarn. Mehr Export und höhere Preise sollen das Unternehmen profitabler machen.

Wien. Eigentlich war alles gut. Ab April 2022 sollte die Sektsteuer endlich Geschichte sein, versprach die alte türkis-blaue Koalition. Doch statt der umstrittenen Bagatellsteuer fiel die Regierung – und Schlumberger steckt in seinem Dilemma fest. „Für den Steuereintreiber ist das ein Detail, für uns ist es fundamental“, sagt Schlumberger-Chef Arno Lippert, der vor eineinhalb Jahren das Ruder bei der traditionsreichen Wiener Sektkellerei übernommen hat. Seit Wiedereinführung der Abgabe im Jahr 2014 ging der Absatz von Schaumweinen mengenmäßig um ein Viertel zurück. Vor allem im unteren Preissegment zogen viele Konsumenten zum italienischen Frizzante weiter, der von der Sektsteuer verschont geblieben ist.

Dabei hätte das Unternehmen, das vor fünf Jahren von der Sastre-Holding des deutsch-schwedischen Unternehmers Frederik Paulsen jun. übernommen wurde, auch so schon Sorgen genug. Zwar verkaufte Schlumberger auch im Vorjahr wieder mehr Sekt, jede dritte Flasche ging ins Ausland. Doch sonderlich profitabel ist das Unternehmen deshalb nicht. Aus 181 Millionen Euro Umsatz machte Schlumberger gerade sieben Millionen Euro Betriebsgewinn.

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