Advent in Wien: Neue Orte, neue Zeiten, neue Ideen. Vorschläge von 8 Uhr früh bis in die Nacht.
16.01.2019 um 13:51
Dass man im Yamm! ganz hervorragend vegetarisch essen kann (und auch eingefleischten Carnivoren dort das Fleisch nicht fehlen wird, so beherzt wird hier gewürzt), dürfte mittlerweile bekannt sein, dass man hier aber auch ausnehmend fein frühstücken kann, wissen noch wenige. Ab 8 Uhr hat das Yamm! geöffnet, um diese Uhrzeit ist die Auswahl an Frühstückslocations in Wien noch nicht sehr groß. Neben den diversen kalten Vorspeisen, die den ganzen Tag zu haben sind, wie Minimelanzani in Rote-Rüben-Marinade, verschiedene Humusvariationen oder der Melanzanisalat Babaganoush gibt es ein wunderbar deftiges warmes Frühstücksbuffet mit diversen ungewöhnlichen Eiergerichten, Pilzpalatschinken, Topfenauflauf mit Kardamom und Ahornsirup... Gezahlt wird nach Gewicht, 100g kommen auf 2,40 Euro, egal, was man sich auflädt. Dazu Tee vom Pariser Kultlabel Kusmi, Brot von Joseph Brot und andere gute Sachen. Überraschend überzeugender Start in den Tour-de-Vienne-Tag. Dr. Karl-Lueger-Ring 10, 1010.
Das Teehaus Haas & Haas am Stephansplatz bietet eine ziemlich interessante Auswahl an verschiedenen Frühstückskombinationen, jeweils begleitet von einem passenden Tee, eh klar. Japanisch frühstücken mit gebratenem Lachs ist ebenso möglich wie es klassisch amerikanisch anzugehen. Eine besondere Empfehlung angesichts der neuen ayurvedischen Tulsitees von Haas & Haas (Tulsi ist ein indisches Basilikum und Basis der neuen Teelinie) ist das ayurvedische Frühstück hier: mit einem warmen Gatsch (ja!) aus Dinkelflocken, Obst, Walnüssen, Zimt und Ingwer. Hält von innen warm und macht glücklich.Stephansplatz 4, 1010.
Dass Cornelius Türk in seinem mehr als fein sortierten Delikatessengeschäft bald eine absolute Neuheit präsentieren würde, war an dieser Stelle erst kürzlich zu lesen: Am 6. Dezember ist es so weit, die in Olivenöl eingelegten Saiblingswangen vom Weissensee sind da. Dazu trinken wir etwas auch ziemlich Spezielles: Wermutfrizzante von Gaumengut. Für die zweite innere Wärmung des Tages.Schulerstraße 21, 1010.
"Endlich, Kieler Sprotten sind eingetroffen!", heißt es auf der Homepage des Fischimbiss Wulfisch beim Karmelitermarkt. Da lacht das norddeutsche Herz und unser punschverklebtes Wiener Herz gleich dazu. Hier finden Keksüberdrüssige Ausgleich in Form diverser wunderbarer Fischsnacks. Haidgasse 5, 1020.
Für zwei Personen hat Sandro Luglio Platz: Seine äußerst empfehlenswerte Salumeria Principe in der Burggasse bietet nicht mehr Platz. Der gebürtige Neapolitaner, der viele Jahre in der Gastronomie gearbeitet hat, kocht (Reservierung notgedrungen empfehlenswert) handwerklich hergestellte Pasta oder serviert aus seinem Angebot. Und hier wird man fündig: frische Burrata (immer mittwochs) und eine extrem gute Käse- und Salumiauswahl sind nur ein Teil davon. Dazu ein Glas Wein aus Kampanien, damit es beschwingt weitergeht.Burggasse 81, 1070, 069910077684
Hier kochen diverse namhafte Leute und machen sich um eine Belebung der Imbisskultur verdient. Ein ehemaliger Damenmodensalon beim Petersplatz ist Schauplatz für Imbiss und Vorträge rund um Grundnahrungsmittel. Entweder vor Ort essen oder mitnehmen!Bauernmarkt 1, Eingang Freisingergasse, 1010.
Noch bis 20. Dezember geöffnet hat die Eisgreißlerei in der Rotenturmstraße. Waren in den Sommermonaten die Schlangen vor dem Geschäft noch so lang, dass einem das Warten mitunter zuviel werden konnte, kommt man zu dieser Jahreszeit schneller dran. Die Milch kommt aus der Buckligen Welt, die Sorten sind interessant, das Geschäft hübsch. Und nachdem während eines großen Menüs auch Gefrorenes zwischendurch serviert wird, schieben wir diese Station auch im (eh nicht kalten) Advent ein. Rotenturmstraße 14, 1010.
90 Cent für einen Espresso - das sind richtig süditalienische Verhältnisse. Mario Sciurti verkauft nicht nur Espressomaschinen, sondern auch einen richtig süditalienischen Espresso zum Soforttrinken. Landstraßer Hauptstraße 105, 1030.
(c) Www.BilderBox.com (Www.BilderBox.com)
Im niedrigen Obergeschoß des Demmer-Hauptquartiers in der Mölkerbastei sitzt man auf niedrigen, farbenfrohen Polstersesseln und trinkt - Tee. Dazu gibt's passende Kleinigkeiten wie Samosas (am besten mit Darjeeling zu genießen) oder natürlich Sandwiches. Im Erdgeschoß kann man sich dann mit Tees in Trockenform eindecken.Mölkerbastei 5, 1010.
Von der Straße nicht sichtbar ist die Punschstation auf der Terrasse des Palais Coburg, dabei ist die Ruhe hier und die Aussicht auf die umliegenden Häuser eine Wohltat inmitten von Shoppinghektik an den Weihnachtssamstagen. Glühwein um 4,50, Beeren- oder Marillenpunsch um 5,50, Kekse sind im Preis für den Punsch inbegriffen, Maroni gibt's extra. Man kann aber auch eine Stundenpauschale von 25 bzw. 35 Euro zahlen und trinken, so viel man will. Samstags 17 bis 20.00. Coburgbastei, 1010.
Seit 2. Dezember läuft in Wien wieder die Aktion Suppe mit Sinn zugunsten der Wiener Tafel. 170 Lokale beteiligen sich, je ein Euro pro Suppe geht an den Verein. Wir empfehlen dafür das Lokal Serviette in der Servitengasse, im dortigen Viertel rund um die Kirche ist nämlich der Advent immer besonders hübsch, Servitengasse und Porzellangasse locken zudem mit zahlreichen kleinen Geschäften mit ungewöhnlichem Angebot.Servitengasse 4, 1090.
Christian Petz kocht, Gerhard Kracher liefert die Süßweine zum Menü. Es empfiehlt sich zu reservieren, ab 18 Uhr kann man das Menü haben: unter anderem mit Kalbskopf und Bries auf Trauben-Nussragout, dazu 2009 Muskat Ottonel Auslese, oder Amurkarpfen im Röstzwiebelsud mit Butternockerl, dazu 2009 Traminer TBA No 5. Sechs Gänge um 55 Euro, Weinbegleitung mit 1/16l Süßwein oder 1/8l Rotwein pro Gang 40 Euro. Badeschiff.
Sensationslüsterne sind derzeit Am Hof gut aufgehoben, wo unlängst René Benkos Hotelprojekt durch einen Brand ins Gespräch kam. Am Hof hat auch Maria Neubauer ihren Stand, die mit ihrer Selection Neubauer in der Porzellangasse seit etwas mehr als einem Jahr ganz wunderbare Dinge verkauft. Seit neuestem auch Käse von Affineur Xavier David und Schokoladen von chocoMe, seit immer schon Kusmi-Tee oder solchen von Le Palais de The. Selection Neubauer am Weihnachtsmarkt Am Hof, 1010.
(c) Erwin Wodicka
Die Bunkerei im Augarten nennt ihre Punschaktion sinnigerweise Punscherei. Großes Zusatz-Plus der eh schon sehr schönen Lage: Man hat seine Ruhe, offenes Feuer und Crepes gibt's auch. Noch bis 23. Dezember, ab 16 Uhr. Obere Augartenstraße 1A, 1020.
Dass man auch sonntags und spätabends hier noch sehr gut essen kann, wissen die wenigsten. Das Como neben der Votivkirche ist für solche Zeiten und Tage, wo Wien andernorts noch immer unterversorgt ist, eine schwere Empfehlung. Die Küche hat bis 23 Uhr geöffnet, wer hängen bleiben will, kann das gleich im hiesigen Club tun. Währingerstraße 6-8, 1090.
Wohin sonst: Die Loosbar ist DIE Adresse für Open End. Mehr muss dazu eigentlich nicht gesagt werden. Kärntnerstraße 10, 1010.