„Tinder muss man nervlich packen“

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Das Logo von Tinder wird auf einem Smartphone angezeigt Berlin 04 10 2018 Berlin Deutschland ***(c) imago/photothek (Thomas Trutschel/photothek.net)
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Therapeutin Birgit Maurer empfiehlt beim Onlinedating eine dicke Haut und stabile Verfassung.

Affären, die sind auch bei Paartherapeutin Birgit Maurer ein großes Thema. Maurer führt in Wien die Liebeskummer-Praxis, in der sie freilich auch Paare in der Krise betreut. Eben weil vielleicht ein Partner fremdgegangen ist, das sei heutzutage einfach leichter. „Umgekehrt“, sagt sie, „gibt es vermehrt Menschen, die sagen, ich kann mir eine Trennung finanziell nicht leisten.“ Schwierig sei das freilich, wenn man sich wirklich in jemand anderen verliebt hat. Gibt es überhaupt so etwas wie Monogamie? „Grundsätzlich schon. Die Frage ist halt immer, für wie lange. Für manche gibt es sie sicher auch ewig, aber der Großteil der Fälle zeigt mir das Gegenteil.“ Im Übrigen auch bei Menschen, die schwören, nie eine Affäre zu haben.

Danach sei es schwierig, in Beziehungen zurückzufinden. „So was ist halt immer kränkend, das darf man nicht vergessen.“ Möglich sei es freilich schon. Sie frage in den Gesprächen immer nach dem Grund für das Zurück: „Wenn ich dann als Erstes höre: Die Kinder, das Geld, das Haus. Dann frage ich schon: Und was ist mit der Liebe?“ Es brauche immer beide: einen, der bereut, und einen, der verzeiht. Manche schaffen das nicht. Sie erzählt von Frauen, die sich danach wie Furien verhalten, alles kontrollieren, und die dann sagen: „Ich kann das nicht, das bin doch nicht ich.“ Andere wiederum fordern Materielles wie das Auto oder mehr Hilfe im Haushalt. Sie lacht. „So geht das nicht, man kann den anderen nicht bestrafen. Man muss sich viel Zeit für die Versöhnung mittels Gespräche, Zärtlichkeiten nehmen.“

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