Das bessere Ich in Dauerschleife

Es gab eine Zeit, da war es peinlich, sich in der Öffentlichkeit so lange selbst zu fotografieren, bis man zufrieden war.
Es gab eine Zeit, da war es peinlich, sich in der Öffentlichkeit so lange selbst zu fotografieren, bis man zufrieden war.Getty Images
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Wie viel Selbstdarstellung verträgt die Welt? Die Lifestyle-Industrie taumelt zwischen Influencern und Ikonen in einem Jahrzehnt der selbst gemachten Reproduzierbarkeit.

Schau mich an! Bin ich schön? Megaschön! Gefallsucht und Selbstdarstellung wuchern derzeit wild wie Giersch. Das bringt Follower, mache uns aber dumm, einsam und krank, heißt es (und ja, das ist komprimiert und gemein) in den vielen Studien, die sich mit den gesellschaftlichen Auswirkungen von Social Media beschäftigen.

Denn die jugendliche Lust am eigenen Spiegelbild, das sich dank Fronthandykamera endlich speichern lässt, hat in den vergangenen Jahren als Selfie-Kultur Ästhetikgeschichte geschrieben. Keine Branche war davon so sehr betroffen wie die Modeindustrie. Models wie Cara Delevingne und Kendall Jenner haben ihren Ruhm auf dem Fundament ihrer Instagram-Accounts aufgebaut. Manch eine Schönheit gibt es sogar ausschließlich als Selfie. Die sommersprossige „Lil Miquela“ zum Beispiel. Sie wirbt für Luxusmarken wie Prada und Balenciaga. Miquela ist ein Roboterwesen mit 1,6 Millionen Followern. Absurd, aber praktisch.

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