Alles Tiktok, oder was?

Die häufigsten Videos auf Tiktok zeigen junge Nutzer dabei, wie sie ihre Lippen synchron zu bekannter Musik bewegen und sich dabei filmen.
Die häufigsten Videos auf Tiktok zeigen junge Nutzer dabei, wie sie ihre Lippen synchron zu bekannter Musik bewegen und sich dabei filmen.Lu junming / AP / picturedesk.com
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Aus Musical.ly wurde 2018 Tiktok. Die verrückte App aus China ist bei Kindern beliebt, für Erwachsene eher schwer zu verstehen. Ihr größtes Manko ist der mangelnde Jugendschutz.

Eine App wie Tiktok muss man im Grunde selbst sehen, um sie zu verstehen. Wobei verstehen ein dehnbarer Begriff wird, wenn man sich diesem Strom an zunächst völlig sinnbefreit erscheinenden Videos hingibt. Selten fühlte man sich als Erwachsener so verloren nach dem Betreten eines neuen digitalen Raums. Das liegt bei Tiktok zunächst daran, dass der Großteil der Nutzer zehn bis 15 Jahre alt ist. Selbst sehr social-media-affine Menschen unter 35 findet man dort kaum, und wenn, sind sie still und passiv.

Doch das hier soll keineswegs ein digitalpessimistischer Text werden, sondern der Versuch einer Einordnung dieser relativ jungen Applikation, die gerade den Alltag in sehr vielen Kinder- und Jugendzimmern bunter macht. Zunächst zu den Fakten: Tiktok gehört dem chinesischen Unternehmen Bytedance und existiert in seiner heutigen Form genau ein Jahr. Heute hat die App angeblich eine Milliarde Nutzer und jedenfalls Twitter und Snapchat überholt. Bytedance erwarb Ende 2017 den Tiktok-Vorgänger Musical.ly, der 2014 von einem Start-up aus Shanghai gegründet wurde und ebenfalls schon recht beliebt war, aber nicht so recht vom Fleck kam. Musical.ly wurde eingestellt, und Tiktok expandierte in 33 Länder. Der Name der App mit dem weißen Notenzeichen auf dunklem Grund hat angeblich keine tiefere Bedeutung und bezieht sich auch nicht auf den gleichnamigen Song der amerikanischen Sängerin Kesha aus dem Jahr 2009.

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